Lürrip holte das Double

Lürrip holte das Double

Marc Gülzow heißt der neue Bezirkskönig. Nach 108 Schüssen auf dem hergerichteten Schießstand des Kapuzinerplatzes holte sich der Lürriper den von ihm so heiß begehrten Holzvogel. Seine Minister sind Tilmann Sehlen aus Speick und Heinz Ritters aus Wichrathhahn.

Neun Kandidaten, oder wie Bezirksbundesmeister Horst Thoren es formulierte, „neun tapfere Männer“ traten am Samstag des Stadtschützenfestes an, um auf dem Kapuzinerplatz den Bezirkskönig auszuschießen. Alle wollten den Holzvogel, das merkte man, doch nur einer konnte „König der Könige“ werden und das war am Ende ein glücklicher Marc Gülzow, König der St. Petrus- und Paulus-Pfarrbruderschaft Lürrip. Gülzow ist damit direkt nach Christoph Korsten der zweite Lürriper auf dem Thron des Bezirksverbandes. Neue Minister sind Tilman Sehlen vom Bürgerschützenverein St. Hermann-Josef Speick und Heinz Ritters von der St. Hubertus-Bruderschaft Wickrathhahn.

Vor dem Königsschießen hatte der Bezirksverband zur Serenade in den Innenhof des Krankenhauses Maria Hilf eingeladen, wie in jedem Jahr eigentlich zu Ehren der Kranken, diesmal jedoch mehr als Krankenbesuch für den erkrankten Bezirkspräses Johannes van der Vorst gedacht, der zum Abschluss der Serenade Schützen, Musiker und Besucher vom Balkon seines Zimmers segnete. Am Abend, beim Majestätenball in der Kaiser-Friedrich-Halle, erhielt der schwer erkrankte Geistenbecker Heinz-Josef Esser, Sozialreferent im Bruderrat, langjähriger Freund und stetiger Helfer von Johannes van der Vorst in der Pfarre Geistenbeck, den Goldenen Stern der Historischen deutschen Schützenbruderschaften.

Gleich von vier Geistlichen , Regionaldekan Ulrich Clancett, Probst Dr. Peter Blättler, Pfarrer Manfred Riethdorf und Kaplan Thomas Porwol, wurden die neuen Bezirksmajestäten im Rahmen der feierlichen Krönungsmesse im Münster proklamiert. „Trotz Priestermangel“, kommentierte Horst Thoren launig die Situation, „erfahren wir Schützenbrüder eine herzliche Seelsorgebetreuung“. Die Messe stand unter dem Motto „ein Prosit auf Mutter Theresa“, die zeitgleich an diesem Sonntag als „Helferin der Armen“ auf dem Petersplatz in Rom von Papst Franziskus heilig gesprochen wurde.

Die Parade der 2 498 Schützen, plus zwei Esel, die General Lothar Erbers dem Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners meldete, sahen trotz schlechter Wetterprognose einige tausend Besucher auf der oberen Hindenburgstraße. Sie sahen einen Oberbürgermeister, der sich redlich mühte, zwei, von Schützenchef Horst Thoren bestellte, störrische Esel über die Paradestraße zu führen. Auf der Ehrentribüne Siegfried von Xanten, dargestellt von Bürgermeister Michael Schroeren, der mutig Bein zeigte, Dr. Stephan Sartorius (Chefarzt Krankenhaus Neuwerk) als Gunther von Burgund und Stephan Schippers (Geschäftsführer Borussia) als Hagen von Tronje, Förderer und Freunde des Sommerbrauchtums und die Könige der Schützenbruderschaften. Ganz prominent der Europaschützenkönig Josef Lohninger, der mit Ehefrau Berta aus dem Salzkammergut angereist war, um das niederrheinische Schützenbrauchtum und die abschließende große Parade der 39 Mönchengladbacher Schützenbruderschaften zu genießen. Europas „Nummer eins“ war begeistert.

(Report Anzeigenblatt)