1. Meerbusch
  2. Meine Heimat

Heimatkreis Lank lud zu Rundgang zum historischen jüdischen Leben.

Viele Infos zum jüdischen Leben in Lank : Ein Rundgang gegen das Vergessen

Rund 50 Personen begaben sich kürzlich auf Einladung des Heimatkreises Lank auf einen Rundgang zum historischen jüdischen Leben in Lank-Latum. Der Anlass: 1 700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Franz-Josef Jürgens, der bei der Organisation federführend war, machte am Startpunkt der Führung, dem alten Friedhof in Lank, den Auftakt und erläuterte, nach Begrüßung der Teilnehmer das Kriegerdenkmal, welches am Rande des Friedhofs seinen finalen Aufstellungsort gefunden hat. Das 1922 ursprünglich vor dem heutigen katholischen Kindergarten aufgestellte Werk wurde 1938 von den Nationalsozialisten beschädigt und umgestoßen, aufgrund des angeblich jüdischen Aussehens der dargestellten Personen.

Von dort aus begab sich die Gruppe auf einen Rundgang durch den Ort, bei dem an fünf Wegepunkten von mehreren Referenten kurze Vorträge zum geschichtlichen Hintergrund gegeben wurden: dem Wohnhaus der jüdischen Familie Mayer auf der Rheinstraße, dem niedergelegten jüdischen Bethaus auf der Hauptstraße, dem Holocaust-Mahnmal an der Kemperallee sowie den Wohnhäusern der jüdischen Familien Wyngaard und Leopold an der Uerdinger Straße bzw. an der Bismarckstraße.

Am Zielort des Rundgangs, dem alten jüdischen Friedhof an der Uerdinger Straße, gab Catarina Jansen einen ausführlichen und sehr persönlichen Bericht über die alte Begräbnisstätte und die dort begrabenen Personen. Zu den Nachfahren der Familie Mayer pflegte sie noch über viele Jahrzehnte hinweg eine persönliche Freundschaft. In Abstimmung mit dem auch für Lank-Latum zuständigen Krefelder Rabbiner Wagner, der aufgrund des Schabbats nicht persönlich anwesend sein konnte, sprach Pfarrer Norbert Viertel von der katholischen Pfarrei Hildegundis von Meer noch einige Gebete, die im jüdischen Glauben von besonderer Bedeutung sind.

Etliche Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen, den Referenten noch persönlich für die Ausarbeitung des Rundgangs zu danken, der Einblicke in einen Aspekt Lank-Latumer Geschichte gab, der leider nahezu in Vergessenheit geraten ist.