Paas übernimmt Kommando

Nach zehn Jahren unter der Leitung von Hans Wilhelm Webers übernimmt jetzt „Alt-Nierster“ Nobert Paas das Kommando im Nierster Bürgerverein. Dabei will er Altes bewahren – aber auch dem Ort seine eigene Note verpassen.

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Norbert Paas (vorne) ist der neue Vorsitzende des Nierster Bürgervereins. Hans Wilhem Webers hat nach zehn Jahren das Amt in „jüngere“ Hände gegeben.
Norbert Paas (vorne) ist der neue Vorsitzende des Nierster Bürgervereins. Hans Wilhem Webers hat nach zehn Jahren das Amt in „jüngere“ Hände gegeben. Foto: Vuhl

in Nierst die Zeichen auf „Protest“ stehen, dann hat das auch häufig Erfolg. Denn: Seit Jahrzehnten kämpfen die Mitglieder des Nierster Bürgervereins für die Interessen ihrer Mitmenschen. Ob Biogasanlage oder Zementwerk im Krefelder Hafen – die aktiven Bürger haben sich in der Vergangenheit immer wieder durchsetzen können. In den vergangenen zehn Jahren zeichnetet sich an der Spitze dafür Hans Wilhelm Webers (72) verantwortlich. „Doch damit ist jetzt Schluss“, sagt der „Neu-Nierster“ und schaut stolz auf Norbert Paas (64). Der „Alt-Nierster“ ist jetzt zum Vorsitzenden des Nierster Bürgervereins gewählt worden und weiß selbst, dass er in „große Fußstapfen“ tritt. „Ich bin aber anders“, sagt Norbert Paas bescheiden. Das Feld, das Paas übernimmt, ist gut bestellt. Der Nierster Marktplatz wurde unter Webers „mit hohem Einsatz aller Nierster wunderbar neu gestaltet“, Freundschaften zu anderen Bürgervereinen in Meerbusch und Krefeld ausgebaut. Bereits dreimal hat Nierst den ersten Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen (2008/2011/2014). Der Kirchplatz und das Mahnmal sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts ebenfalls neu angelegt worden, in Nierst gibt es unterirdische Abfallcontainer. Beim Umbau der Bürgerräume und der Kindertagesstätte „Mullewapp“ haben die Nierster aktiv mitgeholfen. Auch ihre Sommerfeste organisieren die Meerbuscher immer wieder mit großem Erfolg. Was gibt es da eigentlich noch zu tun? „Ich will, dass Nierst weiter wächst“, sagt Norbert Paas und skizziert seine ersten Pläne für die Zukunft. Viel Platz gebe es allerdings nicht mehr, der vorhandene solle aber bebaut werden. Dafür wolle er sich stark machen – und auch Überzeugungsarbeit bei den Nierstern und in der Politik leisten. „In Nierst brauchen wir Entwicklung“, ist Norbert Paas überzeugt. Das ist aber noch nicht alles: „Ich würde gerne den Myriameterstein am Sommerdeich mit einem Hinweisschild ausweisen.“ Der Hinweisstein würde nach Angaben des Bürgervereins noch „von Napoleon“ sein und den Hinweis „200 Kilometer bis Amsterdam“ tragen. Den alten „Pahd“ zum Stein würde Paas gerne wieder sichtbar und begehbar machen. Zudem will der neue Vorsitzende die auf der Jahreshauptversammlung beschlossenen und bestätigten Tätigkeitsschwerpunkte der Nierster angehen. Sie sind gegen die Nachtabschaltung der Straßenlaternen, wollen weiterhin den LKW-Verkehr zum Krefelder Hafen verhindern, wollen keine Veränderung der bestehenden Flugrouten und die anderen Nierster Vereine aktiv und finanziell unterstützen. Beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr wollen sich die Nierster stark machen, dass die Buslinie 830 „eine Station“ nach Nierst weiterfährt:

„Der Bus hält in Lank-Latum und macht da eine halbe Stunde Pause, da kann er doch eben noch fünf Minuten weiterfahren – und

wir Nierster hätten eine direkte Verbindung nach Büderich und Neuss.“

(StadtSpiegel)