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Stephanus-Apotheke in Lank schließt zum Jahresende

Apothekensterben : Stephanus-Apotheke schließt

Vor über 60 Jahren wurde die Stephanus-Apotheke von Helmut Boventer gegründet, damit ist sie die älteste Apotheke in Lank-Latum. Zum Jahresende schließt sie allerdings für immer. Geöffnet ist noch bis zum 22. Dezember.

Mit Wehmut blickt Inhaber Dr. Wolfgang Boventer dem Ende seiner Apotheke entgegen. Mehr als sechs Jahrzehnte hat die Stephanus-Apotheke an der Hauptstraße Kundinnen und Kunden mit Medikamenten versorgt, länger als jede andere Apotheke in Lank-Latum. Gegründet wurde sie von Wolfgang Boventers Vater, Helmut Boventer, in dessen Elternhaus. Nach mehreren Eigentümerwechseln ging sie schließlich an den Sohn, der seit inzwischen 20 Jahren Inhaber der Apotheke ist. Damals, als er die Apotheke von seiner Vorgängerin übernahm, fiel auch gerade die gesetzliche Regelung, dass jeder Apotheker nur eine Filiale führen darf. In den folgenden Jahren kamen dann noch zwei weitere Boventer-Filialen dazu, beide in Krefeld. Die Stephanus-Apotheke in Lank-Latum wurde in den 20 Jahren unter Dr. Wolfgang Boventer von verschiedenen Filialleitern geführt. „Das hat auch immer hervorragend funktioniert“, so der Inhaber, „die Zusammenarbeit mit der Hauptapotheke in Krefeld-Uerdingen ist stets eine sehr enge gewesen.“

Die Entscheidung, die Stephanus-Apotheke zu schließen, hat sich Dr. Wolfgang Boventer nicht leicht gemacht. Vielmehr habe er zwei Jahre lang versucht, die Apotheke auch über sein altersbedingtes Ausscheiden hinaus zu erhalten, sagt der 70-Jährige. Dass diese Bemühungen letztlich leider vergeblich waren, sei vor allem auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, einen Nachfolger zu finden. So habe sich in den vergangenen Jahren die finanzielle Situation im Apotheken-Sektor so gravierend verändert, dass immer weniger Apotheker bereit sind, sich in die Selbstständigkeit zu begeben. „Die Verdienstmöglichkeiten für Selbstständige haben hier extrem abgenommen, während die Gehälter im Angestelltenverhältnis gleichzeitig gestiegen sind. Inzwischen ist die Lücke so klein, dass keiner mehr das Risiko einer Selbstständigkeit eingehen will“, so Dr. Boventer. Vor diesem Hintergrund und auch weil vom Bundesgesundheitsministerium „in keinster Weise Änderungen in Sicht sind“, sondern vielmehr alles, was von dort kommt, auf weitere finanzielle Engpässe im Gesundheitssystem“ hindeute, sei Boventer letztlich zu dem Ergebnis gekommen: „Es geht einfach nicht mehr.“

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Folglich wird die Stephanus-Apotheke eine der 600 (großen und kleinen) Apotheken in Deutschland sein, die das Schicksal einer Schließung in diesem Jahr ereilt. Allein in Lank-Latum gab es vor drei Jahren noch fünf Apotheken, mit dem Wegfall der Stephanus-Apotheke bleiben nun noch drei. „Für uns ist das natürlich alles sehr traurig und es hängen eine ganze Menge Emotionen daran, sowohl von den Mitarbeitern als auch von mir“, sagt Dr. Boventer. „Einige Mitarbeiter sind seit über 30 Jahren Teil des Teams hier. Da baut sich natürlich schon über die Zeit eine persönliche Beziehung zwischen den Mitarbeitern und den Kunden auf.“

Den Kundinnen und Kunden spricht Dr. Wolfgang Boventer ein Dankeschön für die Unterstützung aus: „Ich bedanke mich ganz herzlich für das in uns gesetzte Vertrauen in den vergangenen 20 beziehungsweise 60 Jahren.“