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Meerbuscherin Carlotta Moreno meldet sich aus Australien

Carlotta Moreno berichtet aus Australien : Tagelang Regen: Land unter in Down under

Die Meerbuscherin Carlotta Moreno hält sich derzeit in Australien auf, wo sie als Fremdsprachenassistentin Freiwilligendienst leistet. Für den Extra-Tipp berichtet sie gelegentlich aus ihrem Alltag dort.

Down Under unter Wasser – Natürlich ist der Kontinent Australien nicht komplett überflutet worden, aber doch der größte Teil des Staates Victoria, in dem ich zurzeit an einer Schule als Fremdsprachenassistentin Deutsch unterrichte.

Es begann alles an einem bewölkten Herbsttag in dem südlichen Bundesstaat Victoria; der Himmel öffnete sich und schloss sich erst fünf Tage später. Ich kam gerade von meiner Reise in die Großstadt Melbourne zurück und hoffte auf gutes Wetter. Es kam aber anders: Tagelang hörte der Regen nicht auf. Ich war erstaunt, denn eigentlich ist Australien für sein heißes Wetter bekannt, für Waldbrände, also „Bushfires“, und nicht für Regen. Diesen hatte ich eigentlich in Deutschland lassen wollen.

Was jedoch nach dem Regen kam, war viel schlimmer. Der australische Boden hält so viel Wasser gar nicht aus, die Straßen waren überflutet, die Häuser überschwemmt und die Natur mit den Wassermassen überfordert. Das Wasser befand sich auf den Straßen, auf dem Gehweg und in den Parks, tötete eher die „Gumtrees“, also die Eukalyptusbäume, als sie zu ernähren, denn der australische Busch ist eigentlich auf Dürre vorbereitet und produziert erstaunliche Tiere.

„Die Ernte ist hinüber“, beklagten sich Bauern im Lokalradio. Denn nicht nur die wunderschöne, bunte Natur wurde verletzt. Auch die Menschen auf dem Lande haben gelitten. Bewohner des nahegelegenen Dorfes Shepparton mussten evakuiert werden, da ihre Häuser überschwemmt waren. Vom Norden bis in den Süden des Staates wurde vor Überflutungen gewarnt. Die Straßen waren überströmt und ließen weder Busse noch Autos durch. Die Schule „Cathedral College“, an der ich arbeite, wurde für einen Tag geschlossen und alle Schüler blieben zuhause. Der Unterricht musste erneut online laufen.

Einige Tage später jedoch schaute die Sonne wieder durch die Wolken. Es wurde warm und der Himmel so klar, wie man ihn selten in Deutschland zu Gesicht bekommt. Ich kann es nicht fassen, wie schnell sich das Wetter hier ändert. Die Flut ist nun vorüber. Häuser können wieder bewohnt, Spielplätze und Gärten erneut betreten werden. Auch die Schule hat allen, groß und klein, erneut ihre Türen geöffnet, und auf dem Weg dorthin stoße ich wieder auf Lamas, Kängurus und werde von Emus begrüßt