Flüchtlinge nach Osterath

In rund zwei Monaten wird die Barbara-Gerretz-Schule in Osterath mit Flüchtlingen belegt. 160 Personen sollen dann in Containern, in der alten Radiowerkstatt und im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage wohnen.

Beim Info-Abend gab es auch kritische Fragen zu dem Thema.

Es sollte keine „Friede-Freude-Feierabend“-Veranstaltung sein, das machte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage den rund 100 Zuhörern klar. Sachlich und objektiv berichtete die Stadtspitze, wie sich die Situation in Meerbusch entwickelt, wie sich die ehemalige Osterather Barbara-Gerretz-Grundschule in den kommenden Monaten verändern wird. „Es gibt keine Anzeichen der Entspannung“, sagte Angelika Mielke-Westerlage direkt zu Beginn des Info-Abends in der Aula der Osterather Realschule. Von allen in Deutschland eintreffenden Flüchtlingen kämen 21 Prozent nach NRW, davon wiederum würden 0,3 Prozent der Stadt Meerbusch zugewiesen. In den festen Unterkünften würden die Menschen rund siebeneinhalb Monate alleine darauf warten, dass sie ihren Asylantrag stellen können, dann weitere sechs Monate bis über diesen entschieden würde. „Einen Einfluss darauf, wer Meerbusch zugewiesen wird, haben wir nicht.“ Gut zwei Drittel aller in Deutschland Ankommenden seien Männer, etwa ein Drittel seien Frauen, ein Bruchteil seien Kinder. In gut zwei Monaten soll die Barbara-Gerretz-Schule bezogen werden. Rund 160 Personen werden dann in Containern, in der alten Radiowerkstatt und im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage wohnen. Es wird einen Sicherheitsdienst geben, der immer von 17 bis 8 Uhr im Einsatz ist. Dazu werden Mitarbeiter der Johanniter sowie sozial-pädagogisches Fachpersonal eingesetzt, der Verein „Meerbusch hilft“ will sich ehrenamtlich einbringen. Dafür gab es von den Anwesenden Applaus, aber genauso auch für kritische Fragen. Die Osterather interessierte ebenfalls die Sicherheit. Laut Polizei habe es bisher „keine signifikanten“ Probleme gegeben, bis auf Streitigkeiten und Konflikte innerhalb von Meerbuschs Einrichtungen. Gerüchte von Belästigungen auf der Meerbuscher Straße konnte die Polizei nicht bestätigen. „Es hat keine Strafanzeigen gegeben.“ Die Stadtverwaltung forderte Meerbuscher auf, sollte es zu Vorfällen in der Stadt kommen, „sich auch sofort an die entsprechenden Stellen zu wenden“. Eine Aufstockung der Polizei in Osterath werde es nach Hans-Werner Winkelmann, Direktion Kriminalität im Rhein-Kreis Neuss, nicht geben. Sollte ein Problemfall eintreten, könnten Kräfte hinzugezogen werden. In Meerbusch sind weitere Einrichtungen sowie Sozialer Wohnungsbau geplant. Und: Mittlerweile kann die Stadt keinen Zeitpunkt mehr nennen, wann die belegten Sporthallen wieder frei werden.

(StadtSpiegel)