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In Osterath entsteht mobile Flüchtlingsunterkunft

Fertigstellung bis Jahresende : Neuer Mobilbau für Geflüchtete

Auf einem Teil des Parkplatzes der städtischen Sportanlage Am Krähenacker in Osterath wird jetzt ein Mobilbau zur Unterbringung von zugewiesenen Geflüchteten errichtet. Das zweistöckige Gebäude soll in zwei Schritten bis zu etwa 80 Personen Unterkunft bieten.

Vorbereitende Bauarbeiten zum Anschluss an Kanal, Wasser- und Stromnetz haben bereits begonnen. Die Wohnmodule sollen voraussichtlich ab Anfang Dezember aufgestellt werden und bis Jahresende bezugsfertig sein. Auf dem Gelände hatte die Stadt bereits Anfang der 1990er Jahre mobile Wohneinheiten für Menschen aufgestellt, die vor dem Jugoslawien-Krieg geflüchtet waren.

Bürgermeister Christian Bommers hat die Nachbarschaft über eine Briefkastenwurfsendung informiert. „Die Situation der Stadt in Bezug auf die Zuweisung und Unterbringung von Geflüchteten ist äußerst herausfordernd. Die steigende Zahl erfordert schnelle Lösungen“, so Bommers in seinem Brief an die Anwohner.

Derzeit weist die Bezirksregierung Düsseldorf der Stadt Meerbusch pro Woche durchschnittlich 25 bis 30 Geflüchtete zu. Ablehnung ist nicht möglich. Derweil sind die sieben städtischen Flüchtlingsunterkünfte in Büderich, Osterath und Lank-Latum bereits bis auf wenige Plätze belegt. Rund 480 Personen leben derzeit dort, hinzu kommen rund 600 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet und in Meerbuscher Privatunterkünften untergekommen sind. Wie schnell die Verwaltung handeln muss, zeigte sich auch im Fall der kleinen Sporthalle am Neusser Feldweg in Osterath-Bovert, die die Stadt nach Ausbruch des Ukraine-Krieges unter Hochdruck für Wohnzwecke umgerüstet hatte. Die 40 Plätze dort waren ab 30. Oktober innerhalb von vier Tagen belegt. Insgesamt 88 geflüchtete Menschen sollen schrittweise in die ehemalige Barbara-Gerretz-Schule in Osterath einziehen. Die Räume werden derzeit neu hergerichtet, zusätzlich muss ein Sanitärcontainer aufgestellt werden.

Wie die Turnhalle am Neusser Feldweg soll auch die Anlage an der Kranenburger Straße eine vorübergehende Lösung sein, bis für die Menschen dauerhafte Unterkünfte gefunden sind. Die Stadtverwaltung prüft derweil weitere Grundstücke im Stadtgebiet, auf denen mobile Unterkünfte aufgestellt werden könnten. Die Suche gestaltet sich aber schwierig, denn die Flächen sollten befestigt und mit Versorgungsleitungen erschlossen sein.

Christian Bommers wirbt derweil um Verständnis in der Bürgerschaft – auch vor dem Hintergrund, dass vorläufig kein Abebben der Zuweisungen zu erwarten ist: „Mir ist bewusst, dass die aktuelle Situation Besorgnis oder Unsicherheit auslösen kann“, so der Bürgermeister. „Ich möchte Ihnen aber versichern, dass die Verwaltung alle erforderlichen Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass diese Situation so reibungslos wie möglich bewältigt wird.“