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Schüler der Osterather Realschule haben mit Ansgar Heveling ein Zeichen gegen Kindersoldaten gesetzt: „Und wir sind dagegen!“

Schüler der Osterather Realschule haben mit Ansgar Heveling ein Zeichen gegen Kindersoldaten gesetzt : „Und wir sind dagegen!“

Die Farbe von Blut ist Rot. Fließt es im Krieg, greift es meist auch die Psyche an. Schlimm ist es bei Erwachsenen, noch schlimmer ist es bei Kindern – wenn sie selber mit der Waffe in der Hand morden müssen: Jetzt setzten die Schüler der Klasse 6c von Bettina Hesse-Degheili gemeinsam mit Meerbuschs CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling ein Zeichen – sie malten ihre Hände rot an, drückten sie auf ein Papier.

Erst werden diese Botschaften noch einige Tag in der Realschule Osterath an einer Wäscheleine aushängen, dann wird sie Ansgar Heveling mit nach Berlin nehmen, um sie der Kinderkommission des Bundestages zu übergeben. „Von dort werden sie zur UNICEF gelangen“, erklärte der Politiker. „Red Hand Day“ nennt sich die Aktion, die vor rund zehn Jahren von Hilfsorganisationen wie Terre des Hommes, Miserior und UNICEF ins Leben gerufen wurden. Ihr Ziel: Auf die Kindersoldaten in der Welt aufmerksam zu machen – und sie zu ächten. „Der Bundestag hat sich dieser Sache gerne angenommen“, erklärte Ansgar Heveling in der Osterather Realschule. Bereits in der vergangenen Woche haben Deutschlands Bundestagsabgeordnete selber ihre Hände bemalt und sie auf ein weißes Blatt Papier gedrückt. Im Reichstag hingen sie aus. Weltweit gibt es nach dem Bundestagsabgeordneten immer noch geschätzte 250.000 Kinder, die gezwungen werden, in den Krieg zu ziehen. „Burma und Myanmar sind absolute Negativbeispiele.“ Bei den Aktionen in Deutschland wären in den vergangenen Jahren bereits 180.000 Handabdrücke zusammengekommen, weltweit sind es mittlerweile rund 500.000 Stück. Die Osterather Schüler zeigten sich berührt, konfrontierten Heveling mit Fragen. Müssen auch Mädchen in den Krieg ziehen? Wie verkraften sie es? Und Heveling konnte antworten: In diesen Krisenländern müssen sowohl Jungs als auch Mädchen sich beteiligen. Mädchen müssten nicht immer eine Waffe tragen, häufig würden sie auch im Versorgungsbereich der Truppen oder im Sanitätsdienst eingesetzt werden. „Sie werden mit Schlägen und Drogen stumpf gemacht.“ Schwere Traumata seien die Folgen. Vor knapp 15 Jahren endete in Ruanda der Bürgerkrieg – die einstigen Kindersoldaten sind heute Erwachsene – und schleppen sich mit psychischen Störungen durchs Leben. „Unser Signal ist, dass wir wissen, dass es Kindersoldaten gibt. Und wir sind dagegen!“

(Report Anzeigenblatt)