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Stadtwerke Meerbusch-Willich kündigen günstige Gasversorgungsverträge

Steigende Gaspreise : Stadtwerke kündigen günstige Gasverträge

Kunden der Stadtwerke Meerbusch-Willich, die in der Vergangenheit langfristige Gasversorgungsverträge zu sehr günstigen Konditionen abgeschlossen hatten, haben jetzt eine unangenehme Überraschung erlebt. So wurde ihnen in einem Schreiben des Energieversorgers mitgeteilt, dass ihr Vertrag gekündigt wurde und sie ab Oktober in den erheblich teureren Grundversorgungstarif wechseln.

Durch die aktuellen Entwicklungen im Energiemarkt sahen sich die Stadtwerke zu diesem Schritt veranlasst. In einem umfangreichen Fragenkatalog auf seiner Homepage argumentiert das Unternehmen, dass die Preise für Erdgas seit einigen Monaten so stark ansteigen, dass die Stadtwerke sich gezwungen sehen, alle bestehenden Verträge genau zu prüfen und diejenigen fristgerecht zu kündigen, die im Vergleich zu den drastisch gestiegenen Beschaffungskosten sehr günstige Konditionen haben. „Als Wirtschaftsunternehmen müssen die Stadtwerke Meerbusch auf die Marktentwicklungen vorausschauend reagieren und Risiken minimieren. Denn als Grundversorger tragen wir maßgeblich dazu bei, Haushalte, Gewerbe und Industrie durchgängig und zuverlässig mit Energie zu versorgen“, heißt es von Unternehmensseite.

Tarife abseits der Grundversorgung bieten die Stadtwerke Meerbusch-Willich aktuell gar nicht an. Aufgrund der nach wie vor steigenden Erdgaspreise und der gesamtpolitischen Lage könne man „derzeit keinen Tarif seriös kalkulieren“. Allerdings beobachte der Einkauf das Geschehen auf dem Markt sehr genau und auch die Energiebranche als solche habe die politischen Entwicklungen stets im Blick. Sobald mehr Planungssicherheit gegeben ist, werde man daher auch wieder andere Gastarife anbieten können. Zeitliche Prognosen wagen die Stadtwerke hierzu derweil keine.

Dass man sich mit den aktuellen Kündigungen den Unmut gerade auch der langjährigen Kundinnen und Kunden zuzieht, darüber ist sich das Unternehmen im Klaren. Es betont allerdings, dass auch in der Grundversorgung die zuverlässige Versorgung der Kunden mit Erdgas sichergestellt sei. Eine Drosselung der Gaszufuhr oder Versorgungslücken braucht somit niemand zu fürchten, wenngleich die Stadtwerke die Verbraucher zum sparsamen Umgang mit der Ressource aufrufen und diesbezüglich auch Hinweise auf ihrer Website geben.

Das große Problem – das wissen auch die Stadtwerke – bleiben aber die Kosten. So beträgt der Preisanstieg bei einem Ausgangswert von sieben Cent pro Kilowattstunde auf 16,55 Cent pro Kilowattstunde für Meerbusch bzw. 16,46 Cent pro Kilowattstunde für Willich rund 130 Prozent. Daher empfehlen die Stadtwerke Meerbusch-Willich ihren Kunden dringend, ihren monatlichen Abschlag selbst über das Service Portal heraufzusetzen und so das Risiko hoher Nachzahlungen zu minimieren. Kunden, bei denen die Preissteigerungen mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung ankommen (etwa weil ihr Gasverbrauch über die Mietnebenkosten abgerechnet wird), sollten derweil schon jetzt Geld zurücklegen.