Mit viel Herzblut geschrieben

Mit viel Herzblut geschrieben

„Wie kommen Sie eigentlich an die vielen Autoren?“ Diese Frage musste Kreisarchivar Dr. Gerhard Rehm den Herausgebern anderer Heimatbücher schon häufig beantworten. Das Heimatbuch des Kreises Viersen gilt nämlich über den Niederrhein hinaus als engagiert und auf hohem wissenschaftlichem Niveau gemacht.

Die Antwort auf diese Frage stellte Rehm in den Mittelpunkt seiner Vorstellung des neuen Heimatbuches 2017. „Auf unseren festen Autorenstamm ist Verlass“, fasst Rehm zusammen. Er nannte als Beispiel Greta van der Beek-Optendrenk („Aus der Amtszeit des Breyellers Arnold von Waldois als Fürstabt in Corvey“) und Theo Optendrenk („Königlich spanischer wirklicher Geheimer Rath“) sowie Prof. Leo Peters („Grenzprobleme im geldrisch-moersisch-kölnischen Dreiländereck“). In diesem Jahr schreibt der Viersener Stadtarchivar Marcus Ewers über den zweiten Geldrischen Erbfolgestreit im 15. Jahrhundert. Zu den Stammautoren gehören aber auch Viersens Erster Beigeordneter Dr. Paul Schrömbges („Die Niers bei Willich zwischen den Weltkriegen“), Karl-Heinz Achten („D’r Märet – alter Dorfplatz in Elmpt“) oder Heinz Koch („Das frühere Rittergut/Gut Middelbeck – heute Haus Milbeck in Hinsbeck“). Sie sorgen mit ihrem jeweils speziellen historischen Blick auf ihre Heimatorte für das unverwechselbare Lokalkolorit; seit Jahren sind sie mit Herzblut dabei.

Kreisarchivar Dr. Rehm ist seinen langjährigen Forschern nicht nur dankbar, er freut sich gleichzeitig auf neue Autoren. Dazu zählen Ulrich W. Abts („Der Zungenhahnenfuß … in den Rahmsümpfen bei St. Hubert“), der sich mit biologischen Themen befasst oder Alfred Knorr („Johannes Brahms und seine Krefelder Freunde auf dem Drinckhof in Mülhausen“).

„Es kommen neue Themen und neue Orte“, freut sich der Kreisarchivar, „die Zusammenarbeit macht mir sehr viel Spaß.“ Er nennt Prof. Erhard Louven, der diesmal über den irisch-deutschen Schriftsteller Hugo Hamilton und dessen Kempener Wurzeln geschrieben hat. „Menschen wir er beherrschen das wissenschaftliche Arbeiten perfekt. Von Autoren wie Louven kann das Heimatbuch sehr stark profitieren.“

Im Heimatbuch 2017 ist neben Rehm gleich eine zweite Mitarbeiterin des Kreisarchivs vertreten: Martina Hirop hat die Baugeschichte des Kempener Hauses Ewerstraße 20 erforscht.

Kulturdezernent Ingo Schabrich freut sich, dass sich im Heimatbuch der hohe Anspruch der Kreisarchiv-Arbeit niederschlägt: „Mir ist wichtig, dass die Autoren gut begleitet werden. Dafür steht das Kreisarchiv parat. Das Heimatbuch kann sich sehen lassen.“

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Kreisarchivar Rehm hat sich mit der Geschichte eines seiner Vorgänger im Dritten Reich beschäftigt. Die Schüler des Archivars Dr. Walther Föhl sprachen immer gut von ihm, aber niemand kannte detailliert seine Rolle. „Wie weit ging seine Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten?“ fasst Rehm die Kernfrage seines Aufsatzes zusammen. Die Antwort darauf ist schwierig. Föhl war im General-Gouvernement in der Abteilung Bevölkerungswesen und Fürsorge tätig. Diese Abteilung war auch für die Transporte in die Sammellager zuständig. Der Aufsatz beruht auf Quellen im Kreisarchiv, auf Literatur, Internet-Recherchen und einem Gespräch mit dessen Sohn.

(StadtSpiegel)