1. Mönchengladbach

Blasrohrschießen - ab sofort jeden Donnerstag um 18 Uhr

Rheydter Turnverein nimmt Blasrohrschießen ins Programm : Anschlag, zielen, pusten!

Blasrohrschießen als Sport? Unbedingt!, sagen nicht nur der Olympische Sportbund und der Deutsche Schützenbund, sondern jetzt auch der Rheydter Turnverein 1847 e.V., der seit Januar einmal die Woche Blasrohrschießen trainiert. Übungsleiter Boris Meas-Brosius und Günter Mühlen, Abteilungsleiter Bogensport beim RTV 1847 e.V., erklären, worauf es beim Blasrohrschießen ankommt und für wen das etwas ist.

Zum Stichwort „Blasrohrschießen“ fällt einem so manches ein – von den Jagdpraktiken indigener Völker bis hin zu Schülerstreichen mit dicken Strohhalmen (die früher noch aus Plastik waren) und Papier-Spucke-Kügelchen... Dass man das Ganze auch als Sportart betreiben kann, ist hierzulande wohl weniger bekannt. Noch, denn der Rheydter Turnverein 1847 e.V. (RTV) will das jetzt ändern. Nachdem der Deutsche Schützenbund auf Empfehlung des Deutschen Olympischen Sportbunds das Blasrohrschießen als eigenständige Schießsportart in sein Regelwerk aufgenommen hat, hat der Verein – mit seiner Bogensportabteilung seit 1969 Mitglied im Deutschen Schützenbund und Rheinischen Schützenbund – nämlich beschlossen, sich dem Trend anschließen.

Schon ein Schnuppertraining mit Übungsleiter Boris Meas-Brosius bringt einen auf den Geschmack. Nicht nur, dass es ohne lange Einweisungen sofort Spaß macht und sich schnell erste Erfolge beim Blasrohrschießen einstellen – der dritte Pfeil geht ins Gelbe! –, man erfährt auch, dass es die Konzentrationsfähigkeit fördert, die Hand-Auge-Koordination schult und gut für die Lunge ist! Blasrohrschütze Meas-Brosius selbst ist Asthmatiker und sagt „Meine Lungenwerte sind mit dem Blasrohrschießen viel besser geworden“. Zurzeit noch mit einem 1,40-Meter-Blasrohr mit 14-Millimeter-Durchmesser am Start, möchte er bald auf 1,60 Meter und 16 Millimeter umsteigen. Das lässt er wieder maßanfertigen, wobei er betont: „Man bekommt schon für 50 bis 100 Euro ein gutes Blasrohr, dazu ein paar Pfeile – es müssen ja keine Carbonpfeile, sondern können die einfachen aus Bambusholz sein – und schon kann’s losgehen.“

Günter Mühlen, Abteilungsleiter Bogensport beim RTV 1847 e.V., unterstreicht: „Es ist nicht nur ein bezahlbarer, sondern auch ein sehr vielseitiger Sport und er kann in jedem Alter und auch von Menschen mit Behinderung betrieben werden.“

Tatsächlich ist alles möglich: Man kann an Wettbewerben teilnehmen oder auch einfach für sich üben. Man kann in der Halle wie im Wald oder auf der Wiese trainieren, auf eine Zielscheibe schießen, auf Luftballons oder 3D-Figuren. „Spaß ist das Wichtigste!“, ist darum auch die Devise bei den Blasrohrschützen und -schützinnen des RTV. Denn letztere gibt es auch. So bläst zum Beispiel auch Marion Köpenik, die Frau vom Übungsleiter, eifrig mit.

Wer neugierig geworden ist – einfach mal unverbindlich zum Training kommen und ausprobieren! Für den Einstieg gibt’s ein Leih-Blasrohr mit desinfiziertem Mundstück.