: Die Welt in die Schule holen
Rheydt Die Grundschule Waisenhausstraße ist eine ganz besondere Grundschule. Hier lernen mehr als 80 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund aus über 30 Nationen. Auch dass modernste Technologie hier einen zentralen Stellenwert hat, macht die Schule aus. Die Schaffrath Stiftung für Soziales hat der Grundschule jetzt ein interaktives Board gespendet – ein lang gehegter Wunsch der Schulleitung.
. Auf dem Board sind in einer Tabelle die 16 Bundesländer aufgelistet und rechts daneben eine unbeschriftete Deutschlandkarte mit den farbigen Bundesländern. Fünf Kinder aus der Klasse 4b von Klassenlehrerin Susanne Schneider haben sich vorbereitet und führen der Presse nach nur wenigen Tagen Übung selbstbewusst vor, was sie an dem Board schon alles können: Die Namen der Bundesländer werden per Touchscreen in die bunten Felder der Karte geschoben - „Saarland“ in das kleine grau-blaue Feld, „Bayern“ in das große türkise, „Hessen“ in das braune...
Auch, wie man Kreise und Quadrate zieht, schreibt und Farben zuordnet zeigen Louis, Ayan, Elsa, Nicole und Gizem aus der 4b.
„Wir wollen Weltwissen in die Schule holen. Dafür ist es wichtig, ins Netz zu kommen“, sagt Schulleiterin Ursula Stegemann-Hirsch, „wir können nicht mit Kindern von heute mit Mitteln von gestern für eine Zukunft von morgen arbeiten.“ Die Bundesländer aus bunten Papierschnipseln zusammen zu setzen, sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Man könne ein Skelett in den Klassenraum rollen, oder es in 3D-Ansicht auf den Bildschirm holen. „Wenn es um Afrika geht, können wir Afrika zeigen“, sagt die Schulleiterin, „mit dieser Technik holen wir uns die Welt ins Klassenzimmer“. Mit dem interaktiven Board können die Kinder üben, mit digitalen Medien umzugehen, besonders, wenn es zu Hause keinen Computer gibt und auch niemanden, der sich damit auskennt.
Dass an der Grundschule Waisenhausstraße mit modernster Technik gearbeitet wird, zeigt eine Fülle von Arbeitsgemeinschaften, in der die Kinder programmieren lernen, und mit Lego Mindstream-Technik die Wirkung von Kraft, Impulsen und Schwerkraft erforschen. Nach und nach konnten in der Waisenhausstraße in den letzten Jahren WLAN, Computer und Lego Education-Boxen angeschafft werden.
Das Engagement hat Renate Schaffrath, Stiftungsvorstand der Schaffrath Stiftung für Soziales, so beeindruckt, dass sie den Wunsch nach dem interaktiven Board mit einer Spende über 5 200 Euro erfüllt hat. „Ich fahre rum und gucke mir jeden Bewerber an und mache mir ein Bild, ob eine Spende wirklich hilft“, sagt sie.
Das interaktive Board sieht aus, wie ein großer Flachbildfernseher auf Rollen. Es kann durch seine Mobilität klassenübergreifend eingesetzt werden und ist wichtiger Bestandteil eines umfangreichen Medienkonzeptes. „Ich habe hier eine unheimlich engagierte Schulleiterin kennengelernt“, sagt Renate Schaffrath, „da kann man nur ’bravo’ sagen“.
