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Gebürtiger Mönchengladbacher veröffentlicht Fantasy-Bücher

Für Fans des Fantasy-Genres : Autor will mit Sarania-Reihe durchstarten

Bereits zu Schulzeiten hatte der Autor Simon André Kledtke die Idee zu „Sarania“, einer Fantasy-Geschichte im Stile großer Vorbilder wie „Der Herr der Ringe, „Harry Potter“ oder „Eragon“. In den Folgejahren arbeitete der gebürtige Mönchengladbacher, der seit 2018 in Chile lebt, das Sarania-Universum immer weiter aus. 2020 sind die ersten beiden Bände der Reihe erschienen, die der Extra-Tipp im Paket verlost.

Die Leidenschaft zum Schreiben packte Simon André Kledtke schon früh. „Mit 15 habe ich mich oft im Unterricht gelangweilt. Eines Tages habe ich dann einfach angefangen, eine Herr-der-Ringe-Parodie niederzuschreiben. Nachdem ich die ersten drei Seiten meinem Kumpel gezeigt hatte, war er auch direkt an Bord. Gemeinsam haben wir dann die ganze 10. Klasse hindurch an unserem Buch gearbeitet“, so Kledtke. Auch wenn das Werk damals – allen entsprechenden Bestrebungen der beiden jungen Autoren zum Trotz – nicht von einem Verlag veröffentlicht wurde, der Funken war in Kledtke damit entzündet. Schnell wuchs in ihm der Wunsch, auch seine ganz eigenen Geschichten zu entwickeln, und so begann er im Alter von 17 Jahren bereits damit, die Idee einer Fantasy-Story auszuarbeiten, die in der fiktiven Welt Sarania spielt.

Bis zur tatsächlichen Veröffentlichung von „Sarania“ sollten für den Schöpfer der Fantasy-Welt allerdings erst noch einige bewegte Jahre ins Land gehen. Zunächst verschlug es Kledtke nach dem Abi, das er 2010 am  Math.-Nat. Gymnasium gemacht hat, nach Wuppertal, wo er ein Studium fürs Grundschullehramt aufnahm und nur zwei Jahre später wieder abbrach. „Das war einfach nicht das Richtige für mich. Stattdessen reifte in mir zu dieser Zeit der Entschluss, eine professionelle Schreibkarriere anzustreben“, erinnert sich Kledtke. Parallel zu seiner Tätigkeit als Autor jobbte er in der Folgezeit unter anderem in einer Weinhandlung, im Supermarkt, lebte gar für einige Zeit in Italien, wo er die Aufsicht über eine Ferienanlage führte, und landete dann in Freiburg, wo er im Theaterbereich, aber auch in einem Camp für Flüchtlinge arbeitete. „Das waren coole Erfahrungen, die auch für mein Schreiben fruchtbar waren“, so der heute 30-Jährige. Mit seiner damaligen Freundin – einer Chilenin, die er in Freiburg kennenlernte – ging Kledtke 2018 dann nach Chile. „Sie war erkrankt und wir wollten einfach näher bei ihrer Familie leben. Zunächst war nur ein Jahr dort geplant, aber ich habe mich sofort in das Land verliebt. Das Leben am Meer ist einfach super, das Essen ist fantastisch, und da ich selber fließend Spanisch spreche, gab es eigentlich keinen Grund für mich, nach Deutschland zurückzukehren“, begründet Kledtke seine Entscheidung, auch nach dem Ende der Beziehung in Südamerika zu bleiben.

Dort verdingte er sich im vergangenen Jahr vor allem als Autor für die erste Staffel der Animationsserie „Miss Bellyfoo“, die auf den Philippinen produziert wird. Einen vierwöchigen Besuch, um das Animationsteam kennenzulernen, stattete Kledtke den Inseln bereits ab. Mittlerweile sind bereits vier Folgen der Serie, hinter der ein Schweizer Produzent steht, fertiggestellt. Mit etwas Glück könnte die Produktion in absehbarer Zeit im TV zu sehen sein.

Darauf hofft auch Kledtke, wenngleich ihm seine eigenen Bücher natürlich das größere Herzensprojekt sind. Mittlerweile ist auch sein Erstlingswerk, die Parodie auf den Herrn der Ringe, unter dem Titel „Der Herr der Apps“ im Brighton Verlag erschienen. Kledtke und sein Co-Autor aus Jugendtagen haben ihn (unter den Pseudonymen Scott Vizcaya und Simon Skimins) nochmal komplett überarbeitet. Das Ergebnis ist eine Persiflage auf die Smartphone-Hörigkeit unserer modernen Gesellschaft.

2020 kamen dann schließlich auch die ersten beiden Bände von Kledtkes Sarania-Reihe – „Das Vermächtnis der Magier“ und „Das verschollene Volk“ – heraus. Band eins wurde inzwischen sogar in englischer Sprache veröffentlicht. Mit „Sarania“ orientiert sich der Autor am Beispiel seiner großen Vorbilder wie „Der Herr der Ringe“, „Eragon“ oder „Harry Potter“. Die Geschichte spielt in einer Welt mit ganz eigenen Völkern und ganz eigenen Sprachen, in der der junge Protagonist, der 15-jährige Benalir, Sohn eines einfachen Schmieds, plötzlich zum Auserwählten im Kampf gegen einen finsteren Tyrannen wird. „So weit, so klassisch“, beschreibt Kledtke die Handlung seiner Story, die aber darüber hinaus „noch viele Verwicklungen, Verschwörungen sowie reichlich Fabelwesen, Magie und auch Familiengeschichte“ beinhalte. Zudem gibt es einen zweiten großen Handlungsstrang, in dem ein ehemals mit dem Tyrannen befreundeter Zauberer dem Geheimnis um dessen Gesinnungswandel auf die Spur zu kommen sucht. Genug Stoff also für jugendliche und erwachsene Fantasy-Freunde.

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Aktuell setzt Simon André Kledtke alle Hebel in Bewegung, um seine Bücher zu promoten. Generell liebt er es, auf Lese-Tour zu gehen, da sich bei Lesungen einfach dieses „Gefühl, seine Arbeit mit den Leuten zu teilen“ einstelle. Zwar erschwere das Coronavirus derzeit derartige Unterfangen. Der Autor hofft aber, schon bald zu einer Lesereise in die Karibik – Stationen: Curaçao, Aruba und Bonaire – aufbrechen zu können. Außerdem ist, sofern Corona dies zulässt, auch eine Lesung in Mönchengladbach geplant – und zwar dort, wo alles begann: am Math.-Nat.