„Öcher Jong“ ist König

„Öcher Jong“ ist König

Das Schützenfest 2016 in Büderich wird von einem „Öcher Jong“ angeführt. Dabei ist Meerbusch schon längst seine Heimat.

Nikolaus Neuville aus Aachen ist in Büderich angekommen. Seit zwei Wochen ist der Öcher Jong nun König am Rhein, doch auch schon vorher hat er in kurzer Zeit seine neue Heimat kennengelernt. Der 57-jährige ist 2006 der Liebe wegen nach Büderich gekommen, im Jahr darauf verschlug es ihn das erste Mal ins Festzelt und hier geriet der Berufssoldat mit der Artillerie in Kontakt. Die Sympathie war gegenseitig, er trat ein. So ganz fremd war ihm das Schützenwesen ja auch nicht, denn zuhause gehörte die ganze Familie zur St. Katharina-Bruderschaft. Allerdings blieb „Niko“ Neuville hier passiv. Am Rhein sollte sich das ändern. Schon 2010 übernahm er das Amt des Vorsitzenden, im Jahr darauf wurde er Adjutant und wieder ein Jahr später Hauptmann der Artillerie. Diese rasante Karriere markiert zugleich einen anderen Wendepunkt in Neuvilles Leben. Am 30. September 2011 ging der Oberstabsfeldwebel in Ruhestand. Zuvor war er als Standortfeldwebel der Technischen Schule für Landsysteme in Aachen Verantwortung. Hier werden Soldaten für die Instandhaltung aller Waffensysteme an Land ausgebildet. Zuvor war Neuville dort Adjutant des Generals und mit seinem Kommandeur in ganz Europa unterwegs. Jetzt ist er in Büderich und seinem beschaulichen Schrebergarten zuhause, mit dem erklärten Ziel, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dazu gehörte der große Traum, einmal Schützenkönig zu werden. Der reifte schon beim Vogelschuss 2015. Aber dazu musste natürlich das Plazet seiner Ehefrau Daniela eingeholt werden. Die 37-Jährige war zwar zuerst etwas skeptisch, ist aber längst begeistert. Die Verwaltungsfachangestellte der Stadt Düsseldorf wollte zuerst ihrem Niko nur seinen Wunsch erfüllen, aber „als ich nach dem Königsschuss das Leuchten in seinen Augen gesehen habe, war ich einfach glücklich!“ Mittlerweile ist die Frau, die sonst eher helfend im Hintergrund bleibt, voll in den Trubel eines Königshauses kurz vor dem großen Fest eingetaucht und hat begeistert festgestellt: „Das ist Wahnsinn!“ Nicht nur der Vorstand der Bruderschaft kümmert sich um das Paar und seinen Hofstaat mit zahlreichen Hinweisen auf Veranstaltungen und das, was auf sie zukommt, auch die Nachbarschaft an der Gartenstraße hilft fleißig mit. Über 7000 Papierrosen schmücken Thron und Krone. Und natürlich ist der Artillerieverein immer mit dabei. Alle sind glücklich, endlich wieder einmal einen Schützenkönig zu stellen. Die drei Kanonen werden von 22 Aktiven bemannt und von 23 Passiven unterstützt.

(Report Anzeigenblatt)