Poker um die Bäume hat begonnen

Poker um die Bäume hat begonnen

Der Vorschlag von CDU, SPD und FDP, die Kugelbäume am Willicher Markt umzupflanzen und so den Weg für die Neugestaltung des Marktes frei zu machen ist für die „Initiative Pro-Kugelahorn“ kein wirklicher Kompromissvorschlag.

Maximal sieben Kugelbäume – vier für die Erweiterung des Hintzen-Hauses (mit öffentlicher Behinderten-Toilette) und drei, die im Nordwesten vor der Kirche stehen (hier ist eine öffentliche Tafel mit Spielbereich vorgesehen) sind für die Bürgerinitiative laut Presseveröffentlichung verhandelbar. Unterstützung erhält „Pro Kugelahorn“ von den Grünen, die sich immer mehr als politischer Arm der Bürgerinitiative verstehen. „Ausgehend von der genauen Fragestellung der Bürgerinitiative kann die Bürgerinitiative schon aus formaljuristischen Gründen nicht einer Lösung zustimmen, bei der kein einziger Baum auf dem Marktplatz verbleibt“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Raimund Berg.

Für den Anbau an das Hintzenhaus mit einer öffentlichen Behindertentoilette dürfen laut Bürgerinitiative maximal vier Kugelbäume umgepflanzt werden. Foto: Schütz
Für den Anbau an das Hintzenhaus mit einer öffentlichen Behindertentoilette dürfen laut Bürgerinitiative maximal vier Kugelbäume umgepflanzt werden. Foto: Schütz

Bereits seit längerem hätten die Grünen vorgeschlagen, den Planer prüfen zu lassen, welche Bäume unter Berücksichtigung der wesentlichen Grundzüge seiner Planung tatsächlich stören und welche Bäume ohne Einschränkung der geplanten Funktionen (Veranstaltungen, Gastronomie, Tafel oder Erweiterung Hinzenhaus) stehen bleiben könnten. Der Planer habe auf Nachfrage im Planungsausschuss erklärt, dass diese Prüfung innerhalb einer Woche durchgeführt werden könne. Leider sei dieser Vorschlag nicht aufgenommen worden, so Christian Winterbach, Obmann der Grünen im Planungsausschuss.

Der Extra-Tipp konnte den viel beschäftigten Krefelder Stadtplaner René Rheims, der Geschäftsführer des Planungsbüros Kraft.Raum ist, dazu am Telefon in Berlin erreichen. „Wenn Kugelbäume stehen bleiben wird das Gesamtkonzept immer leiden. Der Platz wird verlieren“, betont René Rheims und fügt hinzu: „Aber das ist eine politische Entscheidung!“

Die beiden am meisten in den Platz hineinragenden Kugelbäume im Nordosten müssten auf jeden Fall weg, sonst sei nicht genug Platz für die vorgesehenen Nutzungen am Markttag und beim Schützen- oder Cityfest. Theoretisch könne man auch auf die vorgesehene Neupflanzung von Einzelbäumen an der Nordost-Ecke der Kirche verzichten. „Eine Rundbank unter den so erhaltenen Kugelbäumen würde aber wenig Sinn machen, dafür ist die Aufenthaltsqualität darunter zu schlecht. Das Blätterdach ist einfach zu niedrig“, so Rheims.

Probleme wird es auch bei der einheitlichen Gestaltung des Platzes mit den Granitplatten geben. „Man kann noch nicht sagen, welche Eingriffe in den Wurzelbereich notwendig sind, um die einheitliche Pflasterung des Marktes zu gewährleisten“, erklärt der Stadtplaner.

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Detaillierte Angaben zum möglichen Erhalt von Bäumen sind natürlich nur möglich, wenn die Politik oder die Bürgerinitiative (die aktuell am längerem Hebel sitzt) dem Planungsbüro klare Zielvorgaben gibt. Für die Bearbeitung brauche das Büro dann eine Woche Zeit. Allerdings sei der Willicher Markt nicht das einzige Projekt mit dem sich das Büro derzeit beschäftige. Eins steht aber fest: Jeder Kugelbaum, der stehen bleibt, wird ein Fremdkörper in dem ausgewogenen Gesamtkonzept bleiben.

(Report Anzeigenblatt)