Niemand weiß, wann und wie viele Asylbewerber in Willich Zuflucht finden: Schlechter Informationsfluss

Niemand weiß, wann und wie viele Asylbewerber in Willich Zuflucht finden : Schlechter Informationsfluss

Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Immobilie des ehemaligen Katharinen Hospitals in Willich beschlagnahmt und wird eine Erstaufnahmestation für Asylbewerber in dem Gebäudekomplex einzurichten. Derzeit laufen noch die Verhandlungen mit den Augustinuskliniken über den Mietpreis, den das Land NRW zu entrichten hat.

Zudem werden noch Trinkwasserproben genommen und auf den etwaigen Befall mit Legionellen überprüft. Das genaue Bezugsdatum konnte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung, am Freitag aber noch nicht nennen.

Stadt Willich (stz).

Die St. Augustinus-Kliniken halten es für absolut sinnvoll und notwendig, dass die seit dem Sommer leerstehende Immobilie für heimatlose Flüchtlinge hergerichtet wird und hoffen, dass die notleidenden Menschen in Willich offen und freundlich aufgenommen werden. „Seitens der St. Augustinus-Kliniken können die Asylbewerber auf Unterstützung zählen – wir werden unseren Teil zur Linderung ihrer Not beitragen!“, versichert der Vorsitzende der Geschäftsführung des Unternehmens, Paul Neuhäuser.

„Es kommt jetzt darauf an, den vielen berechtigten Fragen der Willicherinnen und Willicher angemessen Rechnung zu tragen und gemeinsam getragene Lösungen für das Vorhaben zu entwickeln,“ so der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid. Deshalb fordert die SPD-Fraktion Bürgermeister Heyes auf, kurzfristig dafür zu sorgen, dass die zuständige Bezirksregierung Arnsberg die Öffentlichkeit in Willich umfassend über die geplante Unterbringung und deren Rahmenbedingungen informiert.

Allerdings ist Heyes der falsche Adressat. Er erhält ebenso wenig weitergehende Informationen von der Bezirksregierung wie die Presse.

Darüber hinaus regt die SPD-Fraktion die Gründung eines „Netzwerks Asyl“ an, in dem alle behördlichen Stellen, die zuständige Trägerorganisation, Kirchengemeinden und sonstige Vereine und Organisationen zusammenwirken, die zuständig sind bzw. zur erfolgreichen Umsetzung der Unterbringung beitragen können und wollen. „In der Vorgeschichte und was den zentralen Standort der Unterbringung angeht, hätte sich die Stadt andere Wege gewünscht. Aber das kann und darf nicht zu Lasten der Ankommenden gehen. Dabei handelt es sich zum großen Teil um Kriegsflüchtlinge, die oft traumatisiert sind und ihre Heimatländer nicht freiwillig verlassen haben. Es ist eine Frage der Menschlichkeit, diesen Flüchtlingen offen und vorurteilsfrei zu begegnen. Wir appellieren an die Solidarität aller Willicherinnen und Willlicher und trauen unserer Stadt zu, sich dieser gewiss nicht leichten Aufgabe erfolgreich zu stellen“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sarah Bünstorf.

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Auch die CDU-Fraktion möchte gerne wissen, wie die geplante Aufnahmestation für Asylbewerber im Willicher Krankenhaus betrieben wird. „Wir fordern Aufklärung, wie das Asylbewerberheim betrieben werden soll und welche weiteren Pläne die Augustinus-Kliniken mit dem Gebäude haben“, sagt Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges. Bisher sei unklar, wann die ersten Asylbewerber nach Willich kommen, wie sie betreut werden und wer die Kosten dafür trägt.

Die CDU-Fraktion kritisiert daher die Informationspolitik von Bezirksregierung und Augustinus-Kliniken. „Bezirksregierung und Augustinus-Kliniken entscheiden erst über den Kopf der Stadt Willich hinweg und vernachlässigen es dann, die Willicher Bürger über ihre Pläne zu informieren. Wir wollen die Menschen, die in Notsituationen Hilfe suchen, bei uns aufnehmen. Aber Akzeptanz bei den Bürgern können Bezirksregierung und Augustinus-Kliniken nur erreichen, wenn sie Transparenz schaffen und die Willicher über ihre Pläne informieren“, betont Bäumges.

(Report Anzeigenblatt)