Stadt soll plastiktütenfrei werden

Stadt soll plastiktütenfrei werden

Die Umweltverbände BUND und NABU appellieren an die Kunden in Mönchengladbach, umweltbewusster einzukaufen.

Die drei jungen Frauen auf dem Plakat werben dafür, beim Einkauf statt der Einweg-Plastiktüte umweltfreundliche Transportmittel zu benutzen. Das Plakat und ein Kunden-Infoblatt gehören zu einer lokalen Kampagne, die der BUND und NABU in Zusammenarbeit mit den Werbegemeinschaften in Mönchengladbach durchführen. Deshalb werden die Kunden ab diesem Wochenende den drei Frauen an den Schaufenstern zahlreicher Geschäfte begegnen.

Mit ihrer Aktion knüpfen BUND und NABU an die Bestrebungen des Handels an, die irrsinnige Menge an ausgegebenen Plastiktüten durch Einführung eines Tüten-Entgelts zu begrenzen. Darüber hinaus wollen die Umweltverbände den Handel und die Kunden dafür gewinnen, den Plastiktütenverbrauch weit drastischer zu reduzieren, als dies die EU-Verordnung vorsieht. Denn danach soll der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch zwar auf 40 Einwegtüten beschränkt werden, das würde aber bedeuten, dass im Jahr 2025 in Gladbach an jedem Verkaufstag immer noch mehr als 33 000 Einweg-Plastiktüten über den Ladentisch gehen könnten.

Diese erschreckende Aussicht wollen BUND und NABU nicht einfach hinnehmen. Sie weisen deshalb auf die gravierenden Folgen des Plastiktütenverbrauchs für die Umwelt und die Gesundheit hin und geben gleichzeitig konkrete Anregungen, mit welchen umwelt-freundlichen Transportmitteln ein Verzicht auf Plastiktüten problemlos möglich ist, zum Beispiel mit einer Tragetasche aus Bio-Baumwolle oder -Jute oder mit einer Permanent-Tragetasche. Entgegen landläufiger Einschätzung zählt die Papiertüte wegen der hohen Umweltbelastung bei ihrer Herstellung nicht zu den empfehlenswerten Alternativen zur Plastiktüte.

Nach Ansicht der Umweltverbände könnte der Gladbacher Handel mit zwei Maßnahmen ein umweltbewusstes Einkaufsverhalten der Kunden fördern: In allen Geschäften werden Mehrweg-Transportmittel angeboten, und für Einweg-Tüten (auch Papiertüten) wird unabhängig von Größe und Material einheitlich ein Mindestentgelt von 20 Cent erhoben.

Damit würde der derzeit verwirrende Wildwuchs an unterschiedlichen Entgelt-Regelungen in den Geschäften überwunden und ein größerer Anreiz geschaffen, auf Einwegtüten zu verzichten.

Nicht zuletzt wegen der positiven Resonanz ihrer Aktion beim Handel sind BUND und NABU optimistisch, dass Mönchengladbach langfristig zu einer plastiktütenfreien Stadt werden kann.

(Report Anzeigenblatt)