Studentische Wohn(t)räume

Studentische Wohn(t)räume

Der Bauantrag ist eingereicht, die Finanzierung steht: Anfang kommenden Jahres wird die Kreisbau AG mit dem Bau einer Wohneinheit für Studierende an der Friedrich-Ebert-Straße / Wilhelm-Schiffer-Straße in Rheydt beginnen.

Doch wie wollen Studenten eigentlich wohnen? Das hat eine Studierendengruppe der Hochschule Niederrhein jetzt ermittelt.

Das Zimmer sollte etwa 20 Quadratmeter groß sein, die Miete rund 300 Euro nicht überschreiten, ein eigenes WC, Küche, leistungsfähiges WLAN zudem noch eine Waschküche und ein Hausmeisterservice sind ebenfalls gewünscht: so stellen sich die Studierenden der Hochschule Niederrhein ihre ideale Studentenbude vor. Das zumindest haben 16 von ihnen in einer von Professor Dr. Ingo Bieberstein geleiteten Semesterarbeit herausgefunden.

Dafür, dass dies keine unerfüllten Wünsche bleiben, will die Kreisbau AG sorgen. Die baut ab kommendem Jahr in direkter Hochschulnähe einen Komplex für Studentisches Wohnen. „Wenn man Studenten als Mieter finden will, dann muss man auch wissen, wie der Bedarf und die Wünsche aussehen“, sagt Hans-Jürgen Meisen vom Vorstand der Kreisbau. Entsprechend wurde die Arbeit in Auftrag gegeben, die jetzt auch bei der Umsetzung eine große Hilfe sein soll. Schließlich wird der neue Gebäudekomplex unter anderem 77 Einzelappartements sowie 18 WG-Plätze bieten. Knapp 100 freie Wohneinheiten gilt es also zu belegen, 1 500 potenzielle Mieter zu überzeugen.

Zwei konkrete Ideen haben die Studenten entwickelt: „Mama 2.0“ und „All Inn“. Idee eins legt einen großen Wert auf Service, so wie man es Anlehnung an den Namen „Mama 2.0“ von zu Hause kennt. „Die Kreisbau muss nicht nur als Vermieter agieren, sondern auch als Anbieter von Serviceleistungen“, erläuterte Prof. Dr. Bieberstein. Angefangen beim Putz- und Umzugsservice über Freizeit- und Unterhaltungsangebote bis hin zu Rabatten bei Kooperationspartnern - das Studentenwohnheim soll zur Marke und zum Anlaufpunkt werden. „Wir könnten uns auch ein Kunstprojekt im Innenhof oder Partys auf der Dachterrasse vorstellen“, so Bieberstein.

Ein ähnliches Konzept verfolgt die Idee des „All Inn“. Hier könnten Studenten Servicepakete in unterschiedlicher Größe „hinzubuchen“, ähnlichen wie beim Handytarif. Von „Basic“ für Minimalisten, bei dem nur Miete und Nebenosten enthalten sind, über „Smart“ (Waschmaschinennutzung, Fahrradstellplatz, Vergünstigung im Fitnessstudio) bis hin zum „Premium“-Tarif, bei dem auch Parkplatz, Hausmeisterservice oder Carsharing inbegriffen wären. „Beide Ideen eint, dass es darum gehen muss, die Studentenanlage als Marke aufzubauen“, weiß Biberstein. Dafür bedürfe es auch zahlreicher Kommunikationsstrategien, angefangen bei einem eigenen Facebook-Auftritt und eigener Homepage. Aber auch klassische Werbung über Plakate und Flyer ist unabdingbar. Wichtig sei dabei, dass man die Sprache der Jugend sprechen würde - jung, witzig, provokant.

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„Ich war von Beginn an begeistert“, sagt Hans-Jürgen Meisen, inwieweit man die Strategien Eins-zu-Eins übernehmen würde oder aber anpassen müsse, werde sich in den kommen Monaten zeigen. Zumindest eins konnte bereits versprochen werden: den gewünschten Preis von bis zu 300 Euro wird man einhalten können. „Im Normalfall werden wir mit Miete und Nebenkosten bei rund 250 Euro liegen“, verspricht Kreisbau-Prokurist Christian Heinen.

(Report Anzeigenblatt)