: Strichstärke in der Scheune

Heute um 11 Uhr wird die Ausstellung „Neu verknüpft“ im Textilmuseum „Die Scheune“ eröffnet. Textile Arbeiten des Ateliers „Strichstärke“ der Evangelischen Stiftung Hephata Wohnen werden dann noch bis Oktober zu sehen sein.

Farbige Malereien, neben einem bunten Foto-druck, aufwendig gewebte Muster und Genähtes, gestickte Schriftzüge und Gipsarbeiten – die Liste der Kunstwerke im Textilmuseum „Die Scheune“ in Hinsbeck ist lang. Insgesamt 37 Kunstwerke verteilen sich auf zwei Ebenen, alle von den Mitgliedern der Kunstgruppe „Strichstärke“ eigens für die Ausstellung gefertigt.

„Strichstärke“ sind 25 Menschen mit einer sogenannten Behinderung, die sich in den Räumlichkeiten in Rheydt regelmäßig zum Austausch und kreativem Arbeiten treffen. Seit 1997 bietet die Evangelische Stiftung Hephata Wohnen gGmbH die Möglichkeit zu diesem künstlerischen Angebot. Dabei zur Seite stehen ihnen Barbara John, Grafikerin, Heilerzieherin und Kunsttherapeutin sowie Yvonne Klaffke, Diplom-Sozialpädagogin, die sie im gesamten Entstehungsprozess der Ausstellung begleitet haben.

Auch wenn die Mitglieder von „Strichstärke“ bereits auf zahlreiche Ausstellungen zurückblicken können, gab es für sie hinsichtlich der Ausstellung im Textilmuseum dennoch eine Premiere: das Arbeiten mit Textilien. „Da mussten wir uns erst einmal gemeinsam herantasten“, erinnert sich Barbara John. Um einen ersten Eindruck des Themas zu bekommen, machte die Gruppe einen Ausflug in das Textiltechnikum in Mönchengladbach. Inspiriert von der Sammlung an Textilmaschinen haben die Zeichner unter ihnen das Thema „Textil“ in Form von Bleistiftzeichnungen umgesetzt.

Weitere Mitglieder der Kunstgruppe haben Materialien wie Gips und Mullbinden in einzigartige Kunstwerke verwandelt oder aber das Weben für sich entdeckt. Ein Besuch lohnt sich noch bis Ende Oktober.