Wem gehört VeNeTe?

In Nettetal hat sich eine große Zahl von beunruhigten Bürgern getroffen, um gemeinsam gegen das Vorhaben im Gewerbe- und Industriegebiet VeNeTe ein Wertstoff- und Logistikzentrum zu errichten.

Der Grund: Hierhin wird der im Kreis eingesammelte Rest- und Biomüll gebracht und von den Sammelfahrzeugen auf große Transport-Lkw umgeladen, um ihn dann zu den Verbrennungsanlagen in Solingen oder Köln zu bringen. Und das „stinkt“ den Bürgern ganz gewaltig.

Vor gut zwei Wochen hat sich nun die Bürgerschaft auch offiziell zusammengetan in der Bürgerinitiative „VeNeTe – so nicht!“. Die Initiatoren hatten am vergangenen Donnerstag zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Weit über 400 Bürgerinnen und Bürger waren dazu in den Saal „Zur Mühle“ geeilt. Sie wurden zunächst vom Sprecher Claus Albrecht über die gesammelten Fakten informiert. Anschließend gab es eine „Fragestunde“ der Bürger.

Eine der ersten Sorgen: die Anfahrt der rund 200 Sammelfahrzeuge und Lkw erfolge nicht – wie gewünscht – über die Autobahn, sondern über den „mautfreien“ Weg durch Kaldenkirchen. Das würde für immense Mehrbelastung sorgen. Eine weitere Sorge waren die Lärm- und Geruchsbelästigungen durch die wartenden Fahrzeuge. Was geschiehe mit den Anrainern wie Gemüsebauern? Würden die Produkte belastet?

Eine Anwohnerin brachte ein „Geschmäckle“ ins Gespräch. Das Gelände werde von Andreas Budde an Andreas Budde verkauft. Der Dezernent des Kreises ist gleichzeitig Geschäftsführer der verkaufenden Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreise Viersen (WFG) als auch erster Betriebsleiter der kaufenden Abfallbetriebe Kreis Viersen.

Außerdem habe es für das gleiche Grundstück einen weiteren Interessenten gegeben, der auch 250 Arbeitsplätze mitgebracht hätte. Der Kreis dagegen schaffe zwölf bis 14 Arbeitsplätze. Ein Schlauchhersteller wollte ebenfalls expandieren, habe sich aber dafür entschieden, seine Produktion nach Italien auszulagern um seine Marktanteile zu sichern.

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(StadtSpiegel)