Alles Gute zum 110. Geburtstag

Da sagt man doch gerne „Herzlichen Glückwunsch“! Am Dienstag, 8. März, ausgerechnet am Weltfrauentag, feierte die Viersenerin Therese Fenners im Haus Maria Hilf an der Goetersstraße ihren 110. Geburtstag.

Sie ist aktuell die zehntälteste Bürgerin Deutschlands.

Als die Titanic sank, wurde sie gerade eingeschult. In dem Jahr, in dem sie heiratete, galt es als technische Sensation, dass der erste Funkspruch von Deutschland in die USA hergestellt werden konnte. Die beiden Weltkriege, etliche verschiedene Währungssysteme, die Entwicklung des Automobils vom Luxus- zum Massengut - all das erlebte Therese Fenners aus Viersen hautnah mit, denn die rüstige Dame feierte am vergangenen Dienstag ihren 110. Geburtstag im Haus Maria Hilf an der Goetersstraße in Viersen.

Der Kreisstadt hielt die zehntälteste Deutsche stets die Treue - nur als der Krieg 1944 nach Viersen kam, musste sie vorübergehend evakuiert werden. „Da haben wir dann zehn Monate in Hannover gelebt. Aber als der Krieg vorüber war, kamen wir wieder zurück“, erinnert sie sich.

Auch nach dem Krieg erlebte sie schwere Zeiten: „Lebensmittel waren knapp, da mussten wir zu Fuß bis nach Straelen und Wankum gehen, um bei Bauern Butter und Eier einzutauschen“, sagt Therese Fenners, die für ihr Alter noch erstaunlich fit ist: Zwar klappt es mit dem Gehen nicht mehr so recht, aber was um sie herum geschieht, das bekommt die rüstige Dame schon noch mit. „Daher hat sie sich zum Beispiel auch sehr über die persönlichen Glückwünsche von Bundespräsident Joachim Gauck, der ein Bild plus Widmung geschickt hat, gefreut“, sagt Tochter Mia Schwaken. Zu den weiteren Gratulanten am vergangenen Dienstag zählten neben den Familienmitgliedern auch Bürgermeisterin Sabine Anemüller und ihr Stellvertreter Hans-Willy Bouren, der seit dem 100. Geburtstag von Therese Fenners jedes Jahr zum Gratulieren kam.

Worin liegt das Geheimnis, ein solches Alter zu erreichen? Diese Frage drängt sich natürlich auf, wenn man die Gelegenheit hat, mit einer 110-Jährigen zu sprechen: „Ich habe mir nie viel aus Alkohol und Zigaretten gemacht, habe immer sparsam gelebt“, sagt Fenners, die viel Freude mit ihrem Kegelclub erlebte und auch gerne Karneval feierte - das übrigens sogar heute noch. „Jedes Jahr schauen wir mit der gesamten Familie den Viersener Tulpensonntagszug an. Das haben wir auch in diesem Jahr gemacht“, sagt Mia Schwake. In früheren Jahren ist Therese Fenners gerne ins Theater nach Krefeld oder in die Festhalle gegangen, mit Vorliebe ging sie auch Tanzen. Auch Lesen war ihr wichtig: gute 500 Bücher aus der Bibliothek von Maria Hilf hat sie in den 17 Jahren, in denen sie hier schon lebt, gelesen.

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„Ein Geheimrezept für das Erreichen dieses Alters liegt vielleicht auch in ihrem Humor“, sagt Volkmar Hess, „angeheirateter Enkel“ von Therese Fenners: „Als sie vor einem Jahr im AKH Viersen behandelt wurde, kam es zu einer lustigen Anekdote: Bei der Visite verstand sie nicht, was ihr der Arzt erklärte. Dies gab sie ihm klar zu verstehen. Frage des Arztes: ’Frau Fenners, wo haben Sie denn ihr Hörgerät?’ Ihre Antwort: ’Herr Doktor, ich habe kein Hörgerät, sie müssen nur etwas lauter mit mir reden.’“ Fazit: mit Humor wird man 110!

Zu ihrer Familie gehören heute zwei Kinder, drei Enkel und eine in der nahen Umgebung wohnende Ur-Enkelin, ihr Mann verstarb 1991. Damit lernte sie die Schattenseiten des Älterwerdens kennen: heute hat sie ihre neun Geschwister, Freunde und Bekannte alle überlebt.

(Report Anzeigenblatt)