Weihnachtlicher Vandalismus

Weihnachtlicher Vandalismus

Tim Kühlen kann seinen Ärger nicht unterdrücken. Am vergangenen Wochenende wurde nachts aus seiner bei Kindern und Erwachsenen beliebten Krippe in Rath-Anhoven ein Weihnachtsbaum mit Lichterkette entwendet.

Nicht der finanzielle Verlust ärgert, sondern die Art und Weise.

„Leo weint“ steht in großen roten Buchstaben auf dem Schild an der Rather Straße 159 in Rath-Anhoven. Leo steht dabei nur symbolisch für viele Kinder und auch Erwachsene. Immer wieder bleiben Nachbarn stehen und schauen auf das Schild. „An dieser Stelle stand eigentlich ein zwei Meter großer Weihnachtsbaum mit Lichternetz“, sagt Tim Kuhlen und zeigt Richtung Boden. Geblieben ist eine Kerze auf einem Baumstamm.

Seit drei Jahren hat Kuhlen zusammen mit seiner Frau die Krippe gegenüber von seinem Haus immer mehr erweitert. „Alles in Handarbeit“, wie er sagt, von den Hirten und Schafen bis hin zu den Kamelen, den heiligen drei Königen und der Krippe. Die Krippe ist beliebt bei Kindergärten und auch bei Grundschulen, die immer wieder auf einen Besuch vorbeikommen. An Weihnachten läuft über eine Anlage sogar die Weihnachtsgeschichte.

Vor einer Woche, in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember, wurde diese weihnachtliche Idylle allerdings jäh gestört, teilweise sogar zerstört. „Ein Nachbar rief uns an und sagte, wir sollten mal rausschauen“, erinnert sich Tim Kuhlen. Was er sah: der Weihnachtsbaum mit Lichternetz fehlte, das Stromkabel war herausgerissen, die Lampen zerstört. Wahrscheinlich waren es Jugendliche auf nächtlichem Streifzug, vermutet Kuhlen. Nach dem ersten Schock und der Anzeige bei der Polizei kam die Trotzreaktion. „Jetzt erst recht. Die nächste Tanne wird noch größer, schöner und heller“, sind sich die Kuhlens einig. So will man sich Weihnachten nicht kaputt machen lassen.

(Report Anzeigenblatt)