Welcher Beruf passt zu mir?

Welcher Beruf passt zu mir?

Unter dem Motto „Digitalisierung trifft Handwerk und Industrie“ haben sich in dieser Woche insgesamt 40 Firmen auf einer Berufsmesse am Gymnasium Am Geroweiher vorgestellt.

Zielsicher fährt der kleine vierrädrige Wagen über die Tischplatte und steuert dabei nach und nach die abgesteckten Felder an. Die Befehle erhält das Miniaturgefährt aber nicht über eine Fernsteuerung. Stattdessen werden sie von Schülern per Tastatur am Rechner in ein Skript eingegeben, über das sie dann an einen Mini-Computer gelangen, der auf dem Fahrzeug befestigt ist. „Normalerweise programmieren wir Webseiten, Onlineshops und Apps, aber wir haben uns hier bewusst für einen spielerischen Zugang entschieden. Die Schüler können sich so einfach mal ausprobieren und ihre Programmierfähigkeiten unter Beweis stellen“, erklärt Paul Kalisch, Geschäftsführer des Start-ups Next Levels. Mit seinem Stand will sich das junge Unternehmen auf der Berufsmesse präsentieren – und dabei zugleich schon mal nach interessanten Azubis Ausschau halten.

Viel Betrieb herrschte an den zahlreichen Ständen in den Gängen und Räumen des Gymnasiums Am Geroweiher. Schüler aus vier Schulformen informierten sich über mögliche Ausbildungsplätze.
Viel Betrieb herrschte an den zahlreichen Ständen in den Gängen und Räumen des Gymnasiums Am Geroweiher. Schüler aus vier Schulformen informierten sich über mögliche Ausbildungsplätze.

Doch nicht nur die digitale Branche ist an diesem Morgen vertreten: An einem anderen Stand etwa informiert Dr. Karl Bühler, Obermeister der Bau- und Stuckateur-Innung Mönchengladbach, über die verschiedenen Berufsbilder von Straßen- bis Trockenbau. Er weiß, dass die Branche mit extremen Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Dabei seien die Verdienstmöglichkeiten gar nicht mal schlecht: „1 200 Euro Ausbildungsgehalt erhält ein angehender Maurer, ein ausgelernter Maurerpolier kann sogar bis zu 4 000 Euro im Monat verdienen, doch die jungen Leute wissen das meist gar nicht“, so Bühler.

Inmitten des Gewusels an Schülern, die sich in den Räumen und Gängen bei IT-Firmen, Goldschmieden oder Krankenhäusern über die verschiedenen Berufe schlau machen, wirkt Bärbel Schilling zufrieden. Die ehemalige Lehrerin und Organisatorin der Messe freut sich über den regen Zulauf von Seiten der Unternehmen. „Viele der Firmen fanden es von Anfang an sehr gut, dass Jugendliche aus vier verschiedenen Schulformen auf der Messe zugegen sind“, berichtet Schilling. So seien neben den Schülern des ausrichtenden Gymnasiums auch Acht- und Neuntklässler aus den beiden Partnerschulen – der Realschule Volksgarten und der Hauptschule Heinrich Lersch – sowie Schüler des Berufskollegs Platz der Republik gekommen, um sich in Sachen beruflicher Zukunft zu orientieren.

Dass sich die Schüler ebenfalls aktiv in die Gestaltung der Messe miteingebracht haben, wird dann schnell klar, als plötzlich das Licht in der Aula ausgeht, sich die Vorhänge schließen und zu Musik aus den Boxen eine Modenschau startet. Schüler der Realschule Volksgarten hatten diese gemeinsam mit der Modedesignerin Eva Brachten konzipiert – zur Freude der übrigen Besucher, denen somit noch ein besonderer Hingucker an diesem Vormittag geboten wird.

(Report Anzeigenblatt)