1. Mönchengladbach

Inner Wheel Club MG unterstützt Schulen​

Inner Wheel Club MG unterstützt Schulen : Hilfe bei Cyber-Mobbing

Zufall: Ausgerechnet am Internationalen Tag gegen Mobbing und Gewalt an Schulen stellten die Frauen vom Inner Wheel Club Mönchengladbach eins ihrer aktuellen Projekte vor – Webinare gegen Cybermobbing für Mönchengladbacher Schulen.

Oft sind es Fotos mit denen gemobbt wird – etwa Nacktfotos oder heimlich auf Schultoiletten aufgenommene. Cybermobbing ist ein Thema, das es an allen Schulen gibt. Im Durchschnitt einmal im Monat komme an der Realschule Volksgarten ein Mobbing-Delikt ans Licht, schätzt Ignaz Heuvelmann, zweiter Konrektor der Schule. Viele blieben auch unbemerkt. Mit peinlichen Fotos und Beleidigungen, die über das Handy in Umlauf gebracht werden, werden Kinder und Jugendliche von Mitschüler*innen gequält. Manchmal würden sie auf Internetportalen auch auf Erwachsene hereinfallen, die sich als jugendlich ausgeben. Aus Scham würden die Opfer oft keine Hilfe suchen.

Die Realschule war eine der ersten, die sich auf eine Rundmail des Mönchengladbacher Inner Wheel Clubs gemeldet hatte. Der Club hatte angeboten, ein Webinar zu dem Thema für Schüler*innen zu finanzieren, um die Jugendlichen aufzuklären – über ihre Rechte am eigenen Bild, über die Methoden der Täter, wie man sich wehren kann und in solche Situationen gar nicht erst gerät. An Grundschulen würde das Webinar vor allem auf die Mithilfe der Eltern ausgerichtet sein, in den fünften und sechsten Klassen aber hätten Erwachsene oft keinen Einblick mehr, in das, was zwischen den Jugendlichen mitunter ablaufe.

Die Idee zu dem Projekt hatte die derzeitige Club-Sekretärin und frühere Präsidentin Sieglind Giffels. In der Realschule Volksgarten nahmen am Donnerstag vier sechste Klassen am 90-minütigen Live-Webinar der Rechtsanwältin Gesa Stückmann teil. „Sie schockiert die Schüler mit Beispielen aus ihrer Praxis als Anwältin“, sagt Sieglind Giffels. Beim Cyber-Mobbing gebe es in der Regel einen Anführer – den Täter – und Mitläufer, die aus Angst schweigen. Kürzlich erst sei ein Täter in der Realschule auch erwischt worden. „Es hat eine Strafanzeige gegeben“, weiß Ignaz Heuvelmann. „Viele Schüler glauben, solange sie nicht strafmündig sind, gebe es keine Konsequenzen“, sagt Past-Präsidentin Martina Löhrl. Das sei falsch. Sie berichtet vom Fall eines Zwölfjährigen, der Mitschüler gemobbt hatte und erwischt wurde. Die Eltern mussten 1 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.

„Es geht uns vor allem um Prävention“, betont Club-Präsidentin Vera Ihlefeldt-Schlipköter, „und darum, Mitwissende dazu zu ermuntern, ihr Schweigen zu brechen“.