Leonie Schneider hat knapp zwei Monate in Südamerika als Ärztin gelebt und gearbeitet: Zahnärztin in Bolivien

Leonie Schneider hat knapp zwei Monate in Südamerika als Ärztin gelebt und gearbeitet : Zahnärztin in Bolivien

Alle zwei Jahre treibt es die 31-jährige Oralchirurgin Leonie Schneider in die weite Welt hinaus - jedoch nicht um Urlaub zu machen, sondern um Menschen als Zahnärztin zu helfen.

Ein strahlendes Lachen und gesunde Zähne - das ist eigentlich die Welt von Leonie Schneider, die als Oralchirurgin in einer Zahnarztpraxis in Lank-Latum arbeitet. Alle zwei Jahre stellt sie ihr medizinisches Fachwissen und ihre Fähigkeiten internationalen Projekten zu Verfügung. Genauer gesagt, sucht sich die 31-jährige sympathische Chirurgin Projekte in der ganzen Welt aus, wo zahnmedizinische Hilfe gebraucht wird. Bisher konnte sie Menschen in Nepal, Argentinien, Brasilien und zuletzt in Bolivien helfen. „Für mich sind das immer ganz spannende Herausforderungen“, sagt sie. Tatsächlich hat der Aufenthalt in Bolivien bei ihr besondere Eindrücke hinterlassen. „Der Bolivianer ist ein sehr eigener Mensch – vom wortlosen ’Auftritt’ mit Fingerzeig auf betroffenen Zahn bis zum wortlosen Verlassen des Behandlungsstuhles“, erinnert sich die 31-Jährige.

Und obwohl sie fließend spanisch spricht, konnten ihr diese Kenntnisse in Bolivien nicht weiterhelfen. „Die Menschen dort sprechen indianische Dialekte - wir brauchten also eine Übersetzerin“, erzählt sie.

„Huancarani“ hieß der Ort, in dem sie in einer provisorischen Praxis ihre Patienten behandelte. „Wir fanden eine erstaunlich neuwertige Einheit, einen leider anfangs nicht funktionierenden Sterilisator, zahlreiche zahnärztliche Materialien und sogar ein Röntgengerät vor“, erzählt die Ärztin, die vor Ort mit einem Team die Menschen behandelt hat. Finanziert wird das Schweizer Projekt „pro-huancarani“ in Bolivien durch Spendengelder.

Untergebracht war die Praxis in einer sogenannten „Pirwa“, einem Kinderbetreuungshaus mit angeschlossenem Behandlungsraum. Trotz verhältnismäßig guter Ausgangssituation gestaltete sich die Behandlung der Patienten als schwierig. „Kaum ist eine Behandlung abgeschlossen, drängt bereits der nächste Patient ungebeten auf den Stuhl, während wir noch Instrumente räumen. Er lässt seinen Hut auf und wirft sein mitgebrachtes Bündel irgendwo auf den Boden. Dann zeigt er uns einen Zahn, den er gefüllt haben möchte“, erinnert sich Leonie Schneider. „Abre la boca“ (öffne den Mund) war ein er häuftigsten Sätze währen der Behandlungen. Trotzdem war ihr Aufenthaltin Bolivien für sie wieder ein besonderes Erlebnis. „Zurückblickend kann ich sagen, dass es eine wirklich schöne und erfüllende Zeit war mit zahlreichen Begegnungen interessanter und fröhlicher Menschen“, so die Oralchirurgin, die sich jetzt auf ihr nächstes Auslandsprojekt freut.

(Report Anzeigenblatt)