Sich verlieren im Motiv

Die Künstlerin Sonja Vandelaar zeigt im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen abstrakte Bilder unter dem Motto „Einblicke“.

Irgendwo versteckt in rötlichen Feldern, jedes unterschiedlich mattiert und schattiert, muss es sein, das Tier, nach dem Sonja Vandelaar ihr Werk benannt hat: „Die Kuh“. Das Bild gehört zu den abstrakten Werken, die die Künstlerin aus Kempen unterm Motto „Einblicke“ im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen zeigt.

Vandelaars Werke wirken betörend und doch verstörend: Keck und komisch, wenn das gründliche Band in der Mitte eines Bildes wie ein Prototyp niederrheinischer Landschaft anmutet. Irisierend das Grün, irritierend der Verlauf inmitten der Leere, aus der das Motiv zu kommen scheint – oder in der es versinkt.

„Einblicke“- der Titel der Ausstellung sagt was aus über die Künstlerin: „Wenn ich die Idee zu einem Bild umsetze, verliere ich mich schon mal im Motiv, dann entwickelt das Bild sich, ändert sich beim Malen“, erzählt die 49-Jährige und verrät: „Ich liebe die Natur, besonders hier in Krickenbeck, da kann ich die Landschaft auf mich wirken lassen.“

Die Motive der Bilder sind es nicht allein, die Isabelle Lorenz vom Infozentrum als so passend für die Ausstellung gerade in diesem Raum lobt: „Auch die Materialien, die in einigen Werken verarbeitet sind, Gräser oder Zweige zum Beispiel, fügen sich gut ein ins naturkundliche Umfeld.“

Abwechslung bieten dabei die Bilder Vandelaars, hochformatig die einen, quer angelegt die anderen, gelb und golden und verschachtelt die eckigen Flächen hier, blau und grau verlaufend vor runder Form da. Und natürlich stechen die Rottöne raus, besonders in dem Bild, bei dem ein kleiner dunkler Schatten in der Mitte ahnen lässt, warum das Werk den Titel trägt „Die Kuh“.

(StadtSpiegel)