Wir müssen drinnen bleiben

Nein, in Schwalmtal gibt es bislang keinen Fall von Vogelgrippe. Auch wenn das manche Leute nach der Ankündigung des Kreises Viersen, dass in dieser Gemeinde das Geflügel im Stall bleiben muss, so verstanden haben.

Es handelt sich um eine rein vorbeugende Maßnahme.

Seit Anfang November gab es deutschlandweit mehr als 100 Fälle von Vogelgrippe – ein anderes Wort ist Geflügelpest. Das Virus H5N8 wurde bei verendeten Wildvögeln festgestellt. Auch ein Tier im Kreis Wesel war betroffen. Es besteht die Gefahr, dass infizierte Wildvögel, die über Wiesen fliegen, auf denen Hühner, Enten oder Gänse weiden, diese anstecken.

Bisher galt die Pflicht, die Tiere im Stall zu halten, entlang bestimmter Flüsse und Seen. Am Freitag ist sie auf Gebiete ausgeweitet worden, in denen mehr als 1 000 „Geflügeltiere“, wie es im Amtsdeutsch heißt, pro Quadratkilometer gehalten werden. Schwalmtal ist so eine Gemeinde – die einzige im Kreis Viersen. Dort gibt es drei große Geflügel-Betriebe mit insgesamt 100 000 Tieren. Bei mehr als 1 000 Tieren pro Quadratkilometer gelten in einer Gemeinde diese verschärften Regelungen. Schwalmtal mit gut 48 Quadratkilometern erreicht die Regelung allein durch diese drei Betriebe.

Für Geflügel-Halter, die mehr als 1 000 Tiere besitzen, gelten schon länger verschärfte Maßnahmen. Seit Montag müssen alle Geflügelbesitzer, auch wenn sie nur ein paar Tiere als Hobby halten, ein Register führen und Todesfälle dokumentieren. Wer mehr als zehn Tiere hat, muss Buch darüber führen, wie viele Eier täglich gelegt werden.

Sterben Tiere plötzlich oder sind es mehrere in einem kurzen Zeitraum, ist das Veterinäramt des Kreises zu informieren. Die Ställe müssen gegen unbefugten Zutritt gesichert sein, Hände und Schuhe müssen vor dem Betreten des Stalles gereinigt werden. Alle Maßnahmen, die getroffen werden müssen, können Hobbyzüchter auf der Homepage des Kreises unter kreis-viersen.de nachlesen. Sie sind an die Pressemitteilung zur Geflügelpest auf der ersten Seite angehängt.

Im Mai 2003 gab es auf einem Hof in Schwalmtal einen Fall von Vogelgrippe. Nicht nur dort, sondern auch in umliegenden Betrieben mussten Tiere getötet werden – insgesamt 87 000 in 120 Beständen, auch Haustiere mit Familienanschluss waren darunter. Alle Beteiligten hoffen, dass es diesmal nicht so weit kommt, sondern die Vorsichtsmaßnahmen verhindern, dass das Virus im Kreis eingeschleppt wird.

(StadtSpiegel)