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Festspiele Neersen: Spielzeit stellt Veranstalter zufrieden

72 Prozent Auslastung : Erfolgreiche Festspiel-Bilanz

Nach elf Wochen und 69 Spielterminen gingen am letzten Sonntag die Schlossfestspiele Neersen zu Ende. In einer abschließenden Pressekonferenz zogen die Veranstalter ein positives Resümee und gaben einen Ausblick auf die kommende Spielzeit, die ganz im Zeichen des 40. Jubiläums steht.

„Ver-rückte Welt“ lautete in diesem Jahr das Motto der Schlossfestspiele, und das Wetter gab alles, um dieser Prämisse gerecht zu werden – brütende Hitze im Juni, der Juli und August herbstlich kühl mit Dauerregen. Speziell die Komödie „Plötzlich Shakespeare“ auf der Freilichtbühne drohte zeitweise in den Fluten zu versinken. „Wir sind dennoch sehr zufrieden“, sagte Sabine Mroch, die 1. Vorsitzende des Festspielvereins. Man habe großartige Leistungen auf der Bühne und ein begeistertes Publikum erlebt, die Stimmung sei „bombig gut“ gewesen und es sei viel gelacht worden.

Insgesamt wurde in der 39. Spielzeit eine Auslastung von 72 Prozent erreicht und damit das Vorjahresergebnis sogar übertroffen. Das erfolgreichste Stück war „Biene Maja“, gefolgt von Molières „Der Geizige“ und „Plötzlich Shakespeare“ nach dem Roman von David Safier, das in Willich seine Welturaufführung als Bühnenfassung erlebte. Intendant Jan Bodinus erinnerte daran, dass der Bestsellerautor Safier höchstpersönlich die Festspiele besucht und sich „schwerst begeistert“ von der Adaption gezeigt hatte. Weitere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen. „Wir stehen in Kontakt“, sagte Bodinus und betonte das familiäre Flair, das die Festspiele auszeichnet, verbunden „mit einem großen Dank an das tolle Ensemble und die Stadt Willich“.

Ein dem Regen geschuldeter Ortswechsel wird wohl beibehalten: die Verlegung der Gartenlesung in den Ratssaal. Nicht nur gibt es drinnen fast doppelt so viele Plätze, es ist auch leiser als draußen, wo mitunter der Verkehrslärm stört. Zudem werden in Zukunft alle Schauspieler auf der Freilichtbühne mit Headsets ausgestattet. „Das hat bestens funktioniert“, sagte Sabine Mroch, „man hört alles auf jedem Platz.“

Das Ende der Spielzeit bringt auch einige Abschiede mit sich. Die Wienerin Christine Csar geht nach fast 25 Jahren als Schauspielerin, Regieassistentin und Regisseurin bei den Festspielen in den Ruhestand. Stefan Heidemann, langjähriger Koordinator der beliebten Opern- und Operettengala, scheidet ebenfalls aus (sein Nachfolger ist bereits gefunden) und Stammschauspielerin Reinhild Köhncke verlässt den Niederrhein in Richtung Schwerin.

Längst in Vorbereitung ist die nächste Spielzeit, die eine besondere ist: 2024 feiern die Schlossfestspiele Neersen ihren 40. Geburtstag. Intendant Jan Bodinus nannte noch keine Einzelheiten, gab aber die Richtung vor: „Wir werden das Programm ein bisschen anders gestalten.“ Auch „frisches Blut“ werde es geben sowie den einen oder anderen prominenten Gast im Ensemble. Er habe schon „einen dicken Fisch an der Angel“, so Bodinus.

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Für die kommende Saison wird übrigens noch händeringend Unterstützung gesucht. „Wir haben nie genügend Näherinnen für die Kostüme“, sagte Sabine Mroch. Sie hoffe auf zahlreiche Bewerbungen von Schneiderinnen und Schneidern. Auch technisch versiertes Personal mit Interesse am Theater darf sich gerne bei der Festspielleitung melden. Das neue Programm und die Details zur Jubiläumsausgabe werden Mitte Oktober vorgestellt.