1. Willich

SPD fordert Umbenenung der August-Peter-Straße in Willich.

Thema Straßenumbenennung : SPD: Zustimmung vom Bistum

In der Fraktionssitzung am vergangenen Montag verabschiedeten die Sozialdemokraten einstimmig einen Prüfauftrag mit dem Ziel, die August-Peters-Straße in Schiefbahn umzubenennen.

Konkret soll die Verwaltung mögliche Optionen zur Umbenennung prüfen. Zudem soll rechtlich geprüft werden, ob eine Kostenübernahme für eine Änderung amtlicher Dokumente durch die Stadt erfolgen könnte. Änderungen der Lagebezeichnungen im Grundbuchamt sollen nach Wunsch der SPD kostenfrei sein und automatisch umgesetzt werden. Die Sozialdemokraten begründen ihren Antrag mit der Tatsache, dass dem Bischof von Aachen seit dem Jahr 2020 gegen August Peters eine Beschuldigung wegen sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige bzw. Schutzbefohlene bekannt ist. Sie bezieht sich auf die 1970er- und 1980er-Jahre. In diesem Zeitraum war August Peters u. a. Titularpfarrer von St. Hubert in Schiefbahn.

Die Benennung einer Straße nach einer verdienten Persönlichkeit ist für diese eine große Ehre. Weil hier, wie das Bistum selbst sagt, ein hinreichender Tatverdacht besteht, kann aus Sicht der SPD-Fraktion keine Straße nach einer solchen Persönlichkeit benannt sein. „Auch ein Ergänzungsschild mit dem Verweis auf einen mutmaßlichen Täter von sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige bzw. Schutzbefohlene halten wir sowohl für Opfer als auch für Anwohner als unangebracht“, erklärt Lukas Maaßen, Vorsitzender der Sozialdemokraten im Willicher Stadtrat. Ziel der SPD-Fraktion ist die Umbenennung der August-Peters-Straße sowie die Übernahme der dabei entstehenden Kosten für Anwohnerinnen und Anwohner.

Auch die Kirche im Bistum Aachen unterstützt die Straßenumbenennung. In einem Brief an Vertreter aus Politik und Verwaltung schrieb der Generalvikar Dr. Andreas Frick: „Wir gehen davon aus, dass in nächster Zeit – wenn nicht schon geschehen – das Ansinnen geäußert wird, Straßen etc. umzubenennen. Auch wenn das Ihrer kommunalverwaltungstechnischen und politischen Verantwortung obliegt, möchte ich Ihnen an dieser Stelle signalisieren, dass wir diese Entscheidungen unterstützen.“