In der Auseinandersetzung um den Straßenausbau „Am Oberbach“ geht die Mielke-Westerlage in die Offensive: Bürgermeisterin für mehr Transparenz

In der Auseinandersetzung um den Straßenausbau „Am Oberbach“ geht die Mielke-Westerlage in die Offensive : Bürgermeisterin für mehr Transparenz

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage möchte in der Auseinandersetzung um den Ausbau der Straße Am Oberbach in Langst-Kierst für mehr Transparenz und damit für Akzeptanz in der Anwohnerschaft sorgen.

Den jüngst mehrfach geäußerten Vorwurf, die Stadt setze beim Ausbau von Straßen zu hohe Maßstäbe und belaste damit die an den Kosten beteiligten Anwohner über Gebühr, möchte die Verwaltungschefin nicht stehen lassen. „Selbstverständlich sind wir als Stadtverwaltung verpflichtet, den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger zu schonen, wo immer es möglich und nachhaltig sinnvoll ist.“ Gleichwohl aber sei es für die Kommune oberstes Gebot, fachlich seriös, nachhaltig und mit Weitsicht zu arbeiten – auch oder gerade bei Straßenausbauprojekten, die auch folgenden Generationen zugute kommen sollen.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage will mehr Transparenz.
Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage will mehr Transparenz. Foto: Nele

Für Irritationen hatten im Technischen Dezernat der Stadtverwaltung die jüngsten Aussagen der Anwohnergemeinschaft Am Oberbach gesorgt. Diese erklärten, dass „allein bei der Bodendecke (...) 150.000 Euro gespart werden könnten.“ Die Anwohner berufen sich dabei auf Professor Hartmut Beckedahl, Lehrstuhlinhaber für Straßenbau an der Universität Wuppertal, der in einem Vortrag bei der Meerbuscher FDP-Fraktion dieses Einsparpotential genannt hatte.

Auf Nachfrage der Stadtverwaltung hat Beckedahl seine Einschätzungen inzwischen deutlich relativiert. Unter anderem räumte er in einem Schreiben an die Verwaltung ein, „dass mir wahrscheinlich nicht alle relevanten Informationen vorlagen.“ Auch seien ihm nicht alle Einzelheiten des von der Stadtverwaltung eingeholten Bodengutachtens bekannt.

Ein wesentlicher Streitpunkt ist die Frage, ob der anstehende Untergrund als Baustoff weiterverwendet werden kann oder nicht. „Niemand hat Interesse daran, unnötig Kosten in die Höhe zu treiben“, so Trapp. Es sei für die städtische Bauleitung immer selbstverständlich, während der Bauarbeiten laufend zu prüfen, ob die vorhandene Bodenschicht als Frostschutzschicht weiterverwendet werden kann oder ausgetauscht werden muss. Letzteres empfiehlt das von der Stadt eingeholte Bodengutachten für den Oberbach. Trapp: „Wer am Fundament spart, der spart an der falschen Stelle.“ Dies sei insbesondere direkt am Rheindeich mit seinen besonderen Wasser- und Grundwasserverhältnissen zu beachten.

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Die Stadt steht nach wie vor zu ihrer Auffassung, dass bei Straßenausbauten eine „Lebensdauer“ von 50 Jahren zu unterstellen ist. Sich auf einen Zeitraum von 30 Jahren einzulassen und die Ausbauqualität „auf Kante zu nähen“, sei vor allem mit Blick auf die Kosten, die dann auf nachfolgende Generationen zukommen, fragwürdig. Gleichwohl würden nachhaltig sinnvolle Einsparpotentiale wo immer möglich genutzt. „Diese Denkweise, die vor allem Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit im Blick hat, ist seriös und richtig“, so Bürgermeisterin Mielke-Westerlage.

Um in den Sachfragen noch mehr Akzeptanz herzustellen, wird die Stadtverwaltung jetzt noch keine Fakten schaffen. Statt dessen wird der Bodengutachter beauftragt, tiefergehende Untersuchungen zur Frostsicherheit und zu erwartender Tragfähigkeit des Straßenunterbaus anzustellen. Die Ergebnisse sollen in einigen Wochen vorliegen und den Anwohnern erklärt werden.

(Report Anzeigenblatt)