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Stadt Meerbusch will von Straßensperrungen absehen

Problem Elterntaxi : Straßen sperren – ja oder nein?

Stau, mehrreihige Autoschlangen, gefährdete Schulkinder, genervte Anwohner: Das Thema Elterntaxi sorgt immer wieder für Konfliktstoff. Das NRW-Verkehrsministerium hat jetzt einen Erlass herausgegeben, dass die Kommunen selbst entscheiden können, ob und wie sie die Straßen vor den Schulen für den Autoverkehr sperren.

Autos parken zweireihig, Warnblinkanlagen flimmern gelb, Türen gehen auf, Kinder springen heraus – manche sogar gefährlicherweise auf der Seite zur Straße... so oder ähnlich chaotisch sieht es morgens vor vielen Schulen aus. Das Verkehrsministerium NRW will den Kommunen jetzt überlassen, ob sie Straßen morgens und mittags sperren und ob sie das mit Schranken, Hütchen oder anderen Mitteln tun. So soll das morgendliche Gedränge entzerrt und der Schulweg sicherer gemacht werden.

„Insbesondere an Grundschulen ist oftmals zu beobachten, dass Schulkinder mit Kraftfahrzeugen bis vor den Haupteingang gebracht beziehungsweise dort abgeholt werden. Dies kann zu kritischen Verkehrssituationen führen, wenn der Bring- und Holverkehr mit seinen negativen Begleiterscheinungen (Stauungen, Parkraumsuche, Park- und Wendemanöver, Rangiervorgänge etc.) auf Schulkinder trifft, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen“, heißt es in dem Erlass. Die Städte und Gemeinden dürften nun selbst entscheiden, ob sie für eine Schule Gebrauch von der Möglichkeit machen, Straßensperren im Rahmen der Regeln umzusetzen. Anlieger seien dabei aber selbstverständlich von den Beschränkungen ausgenommen, so NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.

Das Phänomen der Elterntaxis ist natürlich auch bei der Meerbuscher Stadtverwaltung bekannt. Die örtlichen Schulleitungen befänden sich dazu aber im stetigen Austausch mit den Eltern, um hierauf Einfluss zu nehmen und zu informieren, heißt es aus der städtischen Pressestelle. Unter anderem gebe es schon Programme, die die Elterntaxis verhindern sollen, wie zum Beispiel die Aktion „Walk to School“.

Die Problematik ist im Grunde an allen Grundschulen im Stadtgebiet mehr oder weniger ausgeprägt. Aus Sicht des Ordnungsamtes ist die reine Halt- bzw. Parkproblematik allerdings durch regelmäßige Kontrollen soweit im Griff. Beschwerden dazu gebe es nur vereinzelt. Eine Straßensperrung erscheint denn auch aktuell aus städtischer Sicht nicht notwendig, teilte die Verwaltung auf Nachfrage mit. Gesondert zu betrachten sei lediglich die Brüder-Grimm-Schule an der Büdericher Allee in Büderich, da diese bei starker Belastung der Düsseldorfer Straße gerne auch als Ausweichstrecke in Richtung Düsseldorf genutzt werde. Aus diesem Grunde besteht dort auch schon seit langer Zeit ein Durchfahrtsverbot, wie die Verwaltung betont. Mit der Thematik „Elterntaxi“ habe diese Problematik aber ja nicht unmittelbar etwas zu tun.