1. Mönchengladbach

Ihre Meinung zum Thema Elterntaxi-Erlass​

Ihre Meinung zum Thema Elterntaxi-Erlass : Straßen sperren – ja oder nein?

Stau, mehrreihige Autoschlangen, gefährdete Schulkinder, genervte Anwohner: Das Thema Elterntaxi sorgt immer wieder für Konfliktstoff. Das NRW-Verkehrsministerium hat jetzt einen Erlass herausgegeben, dass die Kommunen selbst entscheiden können, ob und wie sie die Straßen vor den Schulen für den Autoverkehr sperren.

Autos parken zweireihig, Warnblinkanlagen flimmern gelb, Autotüren gehen auf, Kinder springen heraus – manche sogar gefährlicherweise auf der Seite zur Straße ... so oder ähnlich chaotisch sieht es morgens vor vielen Schulen aus. „Eltern halten das „Elterntaxi“ für besonders sicher, gefährden damit aber den Schulweg“, so Lehrerin Monika Müller, Initiatorin der Mönchengladbacher Aktion für mehr Schulwegsicherheit, „Goldi go“, zuletzt im Sommer 2023.

Das Verkehrsministerium NRW will den Kommunen jetzt per Erlass überlassen, ob sie Schulstraßen morgens und mittags sperren und ob sie das mit Schranken, Hütchen oder anderen Mitteln tun. So sollen das morgendliche Gedränge entzerrt und der Schulweg sicherer gemacht werden.

„Insbesondere an Grundschulen ist oftmals zu beobachten, dass Schulkinder mit Kraftfahrzeugen bis vor den Haupteingang gebracht bzw. dort abgeholt werden. Dies kann zu kritischen Verkehrssituationen führen, wenn der Bring- und Holverkehr mit seinen negativen Begleiterscheinungen (Stauungen, Parkraumsuche, Park- und Wendemanöver, Rangiervorgänge etc.) auf Schulkinder trifft, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen“, heißt es in dem Erlass. „Städte und Gemeinden entscheiden, ob sie für eine Schule Gebrauch davon machen wollen und organisieren deren Umsetzung im Rahmen der Regeln. Anlieger sind selbstverständlich von den Beschränkungen ausgenommen“, so NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.

Besonders in Mönchengladbach, wo 2018 eine Achtjährige von einem SUV vor der Schule tödlich verletzt wurde, ist die Sensibilität bei dem Thema Elterntaxi groß. Mit besagter Aktion „Goldi go! Bewegt zur Schule“ sollen jedes Jahr Kinder und Eltern dazu motiviert werden, ohne Auto, mit Walking Bus, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen. Und auch eine Straßensperrung ist in Mönchengladbach schon im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche testweise gelaufen. 2023 nämlich war die Scheulenstraße vor der Erich-Kästner-Grundschule zur Probe morgens gesperrt.

Den Vorabauszug der Niederschrift einer Verkehrsingenieurbesprechung (VIB) zu dem Thema habe die Stadt zur weiteren Erörterung von Maßnahmen bereits im Dezember an die Polizei weitergeleitet, da das Thema Schulstraßen in der Vergangenheit bereits Thema zwischen Polizei und Stadtverwaltung gewesen sei.

„Die Stadt ist bei dem Thema ganz offen“, so Stadtpressesprecher Dirk Rütten, Voraussetzung sei allerdings eine Umwidmung der betroffenen Straßen.