1. Mönchengladbach

Mönchegladbacher Rat beschließt neue Rathaus-Pläne

Rat beschließt die von der Verwaltung erarbeiteten Pläne : Der nächste Schritt fürs neue Rathaus

Der Rat der Stadt Mönchengladbach hat am Mittwoch mehrheitlich die Weichen für eine zukunftsgerechte Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt. Die CDU-Fraktion konnte sich mit ihrem Antrag nicht durchsetzen.

Die Pläne für das Rathaus der Zukunft mg+ werden nicht weiter verfolgt. Stattdessen soll jetzt, wie von der Arbeitsgruppe unter Leitung von Felix Heinrichs vorgeschlagen, ein neues „Verwaltungsgebäude Rheydt“ hinter und zwischen dem historischen Rathaus Rheydt und dem ehemaligen Königlichen Bezirkskommando entstehen (Baufeld 1). Zu diesem Zweck soll die Stadt mit der EWMG (Eigentümerin) verhandeln, um die Gebäude Stresemannstraße 75-77 und Am Neumarkt 11 anzukaufen. Ferner soll geprüft werden, ob für dieses Projekt Fördermittel oder Zuschüsse beantragt werden können.

Im ehemaligen Karstadt-Gebäude (Baufeld 2) sollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt Teilflächen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss von der EWMG angemietet werden. Untergebracht werden sollen hier die Meldestelle und Bezirksverwaltungsstelle sowie die Stadtteilbibliothek. Ferner sollen ein Konferenzzentrum mit multifunktionaler Veranstaltungsfläche und gegebenenfalls Arbeitsplätze für Verwaltungsmitarbeitende sowie alternative Nutzungen (Fahrradmobilität) berücksichtigt werden.

Alternativ soll geprüft werden, ob die oben genannten Nutzungen neben Einzelhandelsflächen von rund 50 Prozent (bezogen auf das Erdgeschoss) oder alternativ einer vollständigen städtischen Nutzung inklusive der nicht belegten oder freiwerdenden Teile des Erdgeschosses realisiert werden können.

Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, bis Ende 2023 eine Beschlussvorlage mit dem Ziel vorzubereiten, die Nutzung des Verwaltungsgebäudes Oberstadt in der Aachener Straße 2 über das Jahr 2024 hinaus bis Ende 2027 zu gewährleisten.

Zum Punkt (Baufeld 2) folgte der Rat mehrheitlich einem Antrag der Ampel-Fraktionen. Die Pläne des Oberbürgermeisters seien der richtige Schritt für die Stadt und ein wichtiges Signal für Rheydt, so die Fraktionsvorsitzenden. Aus Sicht der Ampel werden die Leitlinien der bisherigen Planungen zur Schaffung eines modernen, zentralen und barrierefreien Verwaltungsstandorts, einer zentralisierten Verwaltung, der Stärkung des Bürgerservice und der Belebung der Rheydter Innenstadt aufgegriffen.

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Die CDU-Fraktion lehnte die Beschlüsse ab. „Der Vorschlag der Verwaltung ist nichts anderes, als das große Projekt Rathaus der Zukunft scheibchenweise zu zerlegen“, kritisierte Fraktionsvorsitzender Fred Hendricks. Auch die finanzielle Machbarkeit sei nicht ausreichend geklärt.

Das neue Verwaltungsgebäude mit einem zentralen, transparent gestalteten Eingangsbereich, zugleich auch Front-Office im Kontakt zwischen Bürgerschaft und Verwaltung, findet im Bereich zwischen dem alten Rathaus mit historischer Treppe und der denkmalgeschützten Kommandantur statt. Insgesamt bietet der Komplex in modernen und nachhaltig gestalteten offenen Bürowelten rund 600 Arbeitsplätze auf einer Brutto-Geschossfläche von 17 510 Quadratmetern. Dies entspricht einem Flächenanteil von 30 Prozent der ursprünglichen Planung. Bei einer Desk-Sharing-Quote von 1:1,25, die im Hinblick auf Echtdaten zum mobilen Arbeiten noch weiter überprüft werden soll, können hier nach aktuellem Stand diese Arbeitsplätze von 750 Beschäftigten genutzt werden. Aktuell sind gut 220 Beschäftigte in dem Bereich untergebracht.

Im ehemaligen Karstadt-Gebäude sollen Einzelhandel im Erdgeschoss und publikumsintensive Bereichen im ersten Obergeschoss untergebracht werden. Analog zum Baufeld 1 sollen auch im ehemaligen Karstadt-Gebäude in der zweiten bis vierten Etage auf jeweils rund 5 100 Quadratmeter Bruttogeschossfläche moderne Arbeitswelten für Verwaltungsbeschäftigte eingerichtet werden. Auch hier können 600 Arbeitsplätze bei entsprechender Desk-Sharing-Quote von bis zu 750 Beschäftigten genutzt werden.

Als Interim für die Zeit der Bauphase liegt der Stadt ein Angebot für eine Bestandsimmobilie im Nordpark mit Raum für etwa 550 Arbeitsplätze vor. Diese Interimslösung soll nun vor dem Hintergrund der aktuellen Ratsbeschlüsse zügig umgesetzt werden.