Das bewegt Sie Leserbrief zu „Wurst & Käse nur für Reiche?“, unsere Ausgabe vom 8. Februar.

Das bewegt Sie Leserbrief zu „Wurst & Käse nur für Reiche?“, unsere Ausgabe vom 8. Februar.

Wenn es darum geht, die Milchbauern zu unterstützen, hört man die Bürger oft reden, sie würden gerne freiwillig mehr für die Milch bezahlen. Beobachtet man die Konsumenten im Supermarkt vor dem Milchregal, stellt man fest, nur wenige greifen tatsächlich freiwillig zu teureren Produkten.

Des Deutschen liebsten Tiere sind zweifelsohne Hund und Katze. Für Bello und Samtpfötchen ist man gerne bereit, teure Arztkosten zu bezahlen (...) Gleichzeitig wird munter bei der Leichentheke möglichst günstig eingekauft. Fleisch wird längst nicht als „totes Tier, das gerne weiter gelebt hätte“ betrachtet, es ist ein simples Produkt. Nur ein Name. Eine Marke. Mehr nicht.

Diese Mehrwertsteuer soll die Konsumenten nicht be strafen, sondern wach rütteln. Diese Nutztiere sterben unnötigerweise im Kindesalter, um uns eine Gaumenfreude zu bereiten. In ihren wenigen Lebensjahren produzieren sie mehr Treibhausgase, als der gesamte Straßenverkehr. Nicht nur das. Sie produzieren so viel Mist, dass unsere Böden allmählich verseucht werden. Würde die Nachfrage an tierischen Produkten sinken, wäre es nicht länger nötig, eine solch hohe Zahl an Tieren zu halten.

Eine erhöhte Mehrwertsteuer reicht allerdings nicht. Der Staat müsste es sich zur Aufgabe machen, die Bauern dabei zu unterstützen, auf eine nachhaltige Bauernwirtschaft

umzusteigen. Nur dann macht die Steuer auch Sinn. Es reicht einfach nicht, die Bürger zu bevormunden und selbst nichts zum Erhalt unserer Umwelt beizutragen.

Vielleicht würden auch abschreckende Bildchen auf tierischen Produkten helfen, die Menschen davon zu überzeugen, dass Frida von der Weide, genau so gerne lebt, wie Bello und Samtpfötchen.

Tanja Müller, Viersen

Ihre Überschrift „Wurst und Käse nur für Reiche“ entspricht dem Zeitgeist des Populismus und suggeriert dem Leser, das sich der derzeitig übermäßige Fleischkonsum, bei einer Erhöhung von sieben auf 19 Prozent plötzlich zum Prestige der Reichen deklariert (...) Anmerken möchte ich, das der Fleischkonsument sein Fleisch immerhin noch zu 96 Prozent aus der Massentierhaltung (mit all seinen Folgen) bezieht (...)

Eigentlich geht es nicht um die Frage, ob Reiche sich dann „mehr“ leisten können, sondern darum, ob die tägliche Fleischzufuhr einen sinnvollen Nutzen hat. Auch wenn der Vorsitzende des Bauernverbandes von Bevormundung redet, scheint es doch eher ein egoistisches Argument zu sein. Persönliche Freiheit, die auf Belastung von Umwelt/Mensch und Tier basiert, darf nicht zur allgemeingültigen Option werden, da sie anderswo einschränkt.

  • Mitglieder des Forums Eine Welt (v.l.):
    Aktion : Fotowettbewerb „Fair genießen“
  • Der Zahnärztliche Dienst und der Arbeitskreis
    Arbeitskreis Zahngesundheit im Kreis Viersen : Gemüsegesichter zum Frühstück
  • Bei der Verleihung „Mensch der guten
    „Mensch der guten Tat“: Brötchen schmieren für hungrige Schüler : Versprechen eingelöst!

Zudem belegen seriöse Quellen, dass der Fleischkonsum vom Bildungsgrad der Menschen abhängt, je höher dieser ist, desto niedriger der Fleischkonsum... Letztendlich profitieren Reich und Arm von einen gesunden Weltklima. Allgemein ist der Fleischkonsum in Deutschland schon rückgängig, dank der jüngeren Generation, die allmählich umdenkt. Der Export hingegen steigt... Wenn der Vorsitzende des Bauernverbandes von einem hochwertigen Lebensmittel spricht, muss er das genauer definieren. Die immer wiederkehrenden Skandale in der Massentierzucht sprechen eine andere Sprache (...)

Es gibt renommierte Langzeitstudien zu Vegetariern und sogar Veganern, (...) denen man sehr gute Blutwerte diagnostiziert hat. Also keine Panik schüren. Ihre große Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung in Ehren, aber manchmal schwimmen einem einfach nur die Felle weg.

Irmgard Kehr, Mönchengladbach

Hinweis

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

(StadtSpiegel)