Gesunde Zähne von Anfang an
Neuwerk In Mönchengladbach hat jeder Kindergarten einen Patenzahnarzt, der den Kindern und ihren Eltern in Sachen Zahngesundheit beratend zur Seite steht. In der Neuwerker „Kinderinsel“ engagiert sich Dr. Jürgen Zitzen.
Jedes Jahr lädt Dr. Jürgen Zitzen die Kinder ein, seine Praxis zu besichtigen, um dadurch Ängste zu nehmen und Grundlegendes der Zahnpflege zu erklären. Kürzlich bot er einen Vortrag für interessierte Eltern, in dem er Tipps gab, um Karies zu vermeiden.
„Die Kinder gucken sich Vieles ab, deshalb ist es sinnvoll, sie sehr früh für Zahnpflege zu sensibilisieren und auch die Eltern auf ihre Vorbildfunktion hinzuweisen“, erklärt Zitzen. In seinem Vortrag zeigte er sehr anschaulich, wie Karies entsteht. Bakterien im Mund zersetzen Nahrung und bilden dabei Säuren, die mit der Zeit die Zähne angreifen. Insbesondere zuckerhaltige und klebrige Nahrungsmittel seien schädlich. „Zähne brauchen Zuckerpausen. Es kommt nicht darauf an, wie viel Zuckerhaltiges gegessen wird, sondern wie häufig. Maximal fünf Zuckerimpulse pro Tag sind in Ordnung, dazwischen sollte möglichst nichts gegessen und nur Wasser getrunken werden“, so Zitzens Rat. Zucker stecke aber nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen Lebensmitteln, bei denen dies oft nicht bedacht wird. Obst, Milch und Ketchup seien für die Zähne kaum weniger schädlich als Limonade und Gummibärchen.
Weiterhin empfiehlt Zitzen, vom ersten Zahn an fluoridhaltige Zahncremes zu verwenden sowie fluoridiertes Salz beim Kochen. Das härte die Zähne und sei effektiver als Fluorid-Tabletten, die in Mönchengladbach kein Kind ohne besonderen Grund bekomme, wie es anderswo üblich sei.
Bei der Kinderzahnpflege verfolge Mönchengladbach als einzige Stadt in Deutschland ein Konzept aus der Schweiz und sei damit sehr erfolgreich. Die Mundgesundheit sei bei den Kindern in den letzten Jahren deutlich besser geworden und das Konzept sei jetzt sogar für den Deutschen Prophylaxe-Preis nominiert worden.
