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Bürgerverein freut sich über weniger Flugverkehr

Bürgerinitiative : BgF begrüßen Kürzung von Flügen

Was die in Meerbusch beheimateten Bürger gegen Fluglärm (BgF) aus Lärm- und Klimaschutzgründen schon lange fordern, scheint so langsam tatsächlich einzutreten: Inlandsflüge werden massiv gekürzt – wohl aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus.

Die Fachzeitschrift „Flughafen aktuell“ schreibt im Dezember zum Winterflugplan 2022/23 Folgendes: „Der Lufthansa-Konzern macht jetzt ernst mit der Kürzung der innerdeutschen Flugverbindungen. Nachdem schon Lufthansa ... diverse Flugzeuge vor allem aufgrund der hohen Gebühren in Deutschland lieber auf Europastrecken einsetzen will, hat Eurowings bereits für den aktuellen Winterflugplan Fakten geschaffen. Nach Berichten mehrerer Portale wurden vor allem die hochfrequentierten Berlin-Routen massiv zusammengestrichen.“ Zwischen Berlin und Düsseldorf gebe es derzeit 61 Prozent weniger Flüge als im Sommer, von Düsseldorf nach München 20 Prozent weniger. Aber auch die Strecke Düsseldorf-Genf mit minus 61 Prozent sei massiv betroffen, ebenso die zwischen Düsseldorf und Dresden (-35 Prozent). Weiter heißt es: „Eurowings begründet diesen radikalen Schnitt für eine Saison offiziell mit weniger touristischen Fluggästen im Winter. Tatsächlich jedoch stehen Eurowings in diesem Winter wesentlich weniger Flugzeuge zur Verfügung als im Sommer. Neben Lufthansa/Eurowings bauen auch Easyjet, die eine große Basis in Berlin betreiben und von dort aus das Deutschlandgeschäft forcieren wollten, sowie Ryanair ihre Angebote in Deutschland nach Corona nicht wieder aus.“

Als Ursache sehen die Bürger gegen Fluglärm die gestiegenen Kosten und damit einhergehend eine verringerte Nachfrage. Weder die von „Flughafen aktuell“ genannten hohen Gebühren in Deutschland (zumindest in Düsseldorf seien sie nicht nennenswert gestiegen) noch fehlende Flugzeuge (die vorhandenen würden auch in Deutschland eingesetzt – wenn es sich lohnen würde) seien als Begründung plausibel. Aufgrund der Alternative einer Bahnreise könnten die Fluggesellschaften die gestiegenen Kosten nicht mehr an die Kunden weiter geben, und daher blieben sie weg. „Eine aus Sicht des Klimaschutzes sehr begrüßenswerte Entwicklung“ finden die BgF.

Die ausbleibenden Kurzstreckenflüge würden aber auch nicht durch Europa- oder Interkontinentalflüge ersetzt. Abertausende Start- und Landerechte würden demnach nicht genutzt. „Wären sie wirklich so knapp, wie es der Flughafen immer behauptet, so würden sie anderweitig genutzt. Nur: wer will diese Rechte denn derzeit haben?“, so die Bürger gegen Fluglärm.

Der Luftverkehr in Düsseldorf konzentriere sich immer mehr auf den Urlaubs-Tourismus. Dagegen sei nichts einzuwenden, „solange es Urlauber aus unserer Region und nicht herbeigekarrte Passagiere aus ganz Deutschland oder den Niederlanden sind, die nur von DUS aus fliegen, weil es ein paar Euro billiger ist“, so die Position der Fluglärm-Bekämpfer. „Die Niederlande haben die Ticketsteuer verdreifacht, was geschieht in Deutschland? Der Flughafen Amsterdam-Schiphol, doppelt so groß wie Düsseldorf, hat seine täglichen Start- und Landerechte auf weniger als in DUS erlaubt reduziert, und er hat mit Eindhoven und Maastricht Ausweichmöglichkeiten geschaffen, um dem Abfertigungs-Chaos zu entgehen. Und in Düsseldorf? Da schreibt der Flughafen selbst in einem Gutachten von 129 000 Starts und Landungen. Genehmigt sind schon jetzt 131 000.“

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„Der Planfeststellungsantrag gleicht einem toten Pferd, von dem die Reiter schleunigst absteigen sollten. Parallel müssen die Nachtflugregeln massiv verschärft werden, um den andauernden, von den Behörden tatenlos hingenommenen Missbrauch endlich zu beenden. Das Verhalten der Fachabteilung ist menschenverachtend, gesundheitsgefährdend und mindestens den privaten Flughafen Düsseldorf einseitig begünstigend“, so Christoph Lange, der Vorsitzende des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“.