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Diskussionsformat der SPD Meerbusch feierte Premiere

„Meerbusch, wir wollen reden“ : Meerbusch redet

Kürzlich probierte die SPD Meerbusch ein parteioffenes Format zur politischen Teilhabe für alle vor Ort aus. Unter dem Motto „Meerbusch, wir wollen reden“ lud die Vorsitzende Chantal Messing zum ersten Debattenabend ins Haus Baumeister Lank ein. ­Dr. Mike Kunze referierte einführend zum Thema „Wie Hitler an die Macht kam. Was lehrt Geschichte?“. Die Resonanz auf die Premiere war äußerst positiv.

Schon die ersten Anmeldungen ließen ein reges Interesse vermuten. Dass das Angebot so gut angenommen wurde und am Ende kein freier Sitzplatz mehr im großen Saal zu finden war, überraschte jedoch selbst die optimistische Messing. Als ersten Referenten gewann die SPD Dr. Mike Kunze, den Vorsitzenden des Geschichtsvereins Meerbusch. Der Historiker führte ausführlich ins Thema „Wie Hitler an die Macht kam. Was lehrt Geschichte?“ ein. Kunze machte in seinem kurzweiligen Vortrag deutlich, dass sich Geschichte zwar nicht wiederholt, aber Vorgänge erklärt und daraus folgend durchaus zum Nachdenken über ähnliche Situationen in der Gegenwart anregen kann. Der historische Rückblick diente daher als gute Überleitung in die gewünschte Debatte unter den Teilnehmenden, die Messing moderierte. Generationenübergreifend wurde das Angebot dankend wahrgenommen.

„Einen Raum zu schaffen, an dem man sich Zeit für die Gedanken anderer nimmt, ist Ziel von ,Meerbusch, wir wollen reden‘. Aktives Zuhören und das auszusprechen, was ist, hilft auch den eigenen Horizont zu erweitern und den Blick nochmal zu schärfen. (...) Ich bin davon überzeugt, dass man sich grundsätzlich gut zuhören und umeinander bemühen sollte. Dass es gelingen kann, sich gegenseitig besser zu verstehen. Dabei muss man gewiss nicht der gleichen Meinung sein. Im Gegenteil: Eine vernünftige Debatten- und Streitkultur, wie sie die Demokratie dankenswerterweise ermöglicht, lebt und pflegt sich nicht von allein und Vielfalt zeichnet sie aus. Deshalb wurde die Idee ,Meerbusch, wir wollen reden‘ vor Ort in die Tat umgesetzt. Ein Angebot für die, die reden oder auch nur zuhören wollen, zu schaffen“, so Messing.

Bei der neu ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe wird es auch in Zukunft nicht darum gehen, bloß prominenten Persönlichkeiten eine Bühne zu schaffen, um für die eigene Position zu werben. Im Gegenteil: Man wolle mit den Teilnehmenden über aktuelle Themen breit diskutieren. Auch wenn einem die Meinung des anderen vielleicht nicht passt, gelte es, sie auszuhalten und sich dabei weiterhin im gegenseitigen Respekt zu begegnen. Das sei gelebte Demokratie und DNA der SPD. Dass auch die Meinungsfreiheit Grenzen habe und man auf deren Einhaltung gemeinsam, völlig parteiunabhängig, aufpassen müsse, sei letztlich Aufgabe aller. Immer dann, wenn zum Beispiel zur Diskriminierung, zum Hass oder zur Gewalt aufgestachelt würde, sei es die Pflicht aller den Mut zur Intoleranz aufzubringen.

Fest steht: Das Format „Meerbusch, wie wollen reden.“ soll wiederholt werden. Interessierte sollen Gelegenheit haben, über aktuelle Themen zu diskutieren. „Die Demokratie muss man nicht nur verteidigen, man sollte sich die Freiheit, die uns die Demokratie bietet, viel stärker bewusst machen, sie schätzen und leben“, so Messing abschließend.