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Meerbusch reagiert mit einem Klimaanpassungskonzept auf den Klimawandel

Konzept der Stadt Meerbusch : Klimaanpassung macht Schule

Mit einem Klimaanpassungskonzept reagiert die Stadt Meerbusch frühzeitig auf die Folgen des Klimawandels. Teil des Maßnahmenkatalogs ist die Entsiegelung und Neubegrünung asphaltierter Flächen, zu denen auch Schulhöfe zählen. Am Mataré-Gymnasium sind die Ergebnisse bereits zu besichtigen. Zudem bekamen alle Meerbuscher Schulen neue Fahrradständer.

. Durch den Klimawandel sind extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Hitzeperioden in Zukunft häufiger zu erwarten. Spürbar werden diese Auswirkungen vor allem in Städten und Ballungsräumen. Im Sommer entwickeln sich große asphaltierte oder gepflasterte Flächen zu regelrechten „Hitze-Hotspots“; bei heftigen Regenfällen kann das Wasser nicht abfließen.

Um derartige Effekte abzumildern und die Lebensqualität auch in Zukunft zu sichern, hat die Stadt Meerbusch ein Klimaanpassungskonzept erarbeiten lassen. „Dazu gehören unter anderem Flächenentsiegelung und kühlende Dachbegrünungen“, sagt Dana Frey, Stabsstellenleiterin Umwelt und Klimaschutz. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des NRW-Förderprogramms „Klimaresilienz in Kommunen“, für das sich die Stadt erfolgreich beworben hat.

Paradebeispiele für stark versiegelte Flächen sind Schulhöfe wie der des städtischen Mataré-Gymnasiums in Büderich. Hier wurden 600 Quadratmeter Pflasterfläche entsiegelt und teils in ein Hochbeet mit insektenfreundlicher Staudenbepflanzung umgewandelt, teils mit wasserdurchlässiger Oberfläche belegt. „Regenwasser versickert somit auf dem Grundstück“, erklärt Landschaftsarchitekt Markus Weidemann vom Servicebereich Grünflächen der Stadt Meerbusch.

Als zusätzliche Maßnahme wurden 1 400 Quadratmeter Flachdach der Schule begrünt. Des Weiteren wurden vier neue Bäume gepflanzt, eine fünfte Baumspende folgt schon in Kürze.

Langfristig sei das Ziel, das Thema Klimaanpassung im Schulprogramm zu verankern, sagt Schulleiter Christian Dölls. „Die Maßnahmen sind für uns ein Anstoß, in diese Richtung weiterzuarbeiten.“ Ein Gewächshaus für den Schulgarten sowie Wandbegrünungen sind in Planung. Ideen, um Schulhöfe robust gegen den Klimawandel zu machen, entwickelt auch das Netzwerk „Coole Schulhöfe für Nordrhein-Westfalen“, zu dem das Mataré-Gymnasium gehört. Bei diesem Projekt tauschen sich zehn Schulen des Landes über klimaresiliente Schulhofgestaltung aus.

Einher geht das städtische Klimaanpassungskonzept mit der Förderung des Radverkehrs. Im Zuge des Radwegekonzepts bekamen alle Meerbuscher Schulen insgesamt 2 280 neue Fahrradständer, allein 950 davon wurden auf dem Schulhof des Mataré-Gymnasiums aufgestellt. Die neuen Haltebügel sollen vor allem diebstahlsicherer als die alten Modelle sein und die Räder vor Beschädigung der Felgen schützen. Sie entsprechen damit den Empfehlungen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).