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: „Wir fühlen uns verschaukelt“

: „Wir fühlen uns verschaukelt“

Seit 2013 kämpft eine größer werdende Initiative von Anwohnern und Parknutzern dafür, dass der totalen Übernutzung durch rüpelhafte Griller im Stadtwald Rheydt etwas entgegengesetzt wird. Den Auftrag von der Politik an die Verwaltung, ein Konzept zu erarbeiten, sehen sie aber nicht als Erfolg.

Seit Jahren ist es aus mit der grünen Idylle im Stadtwald Rheydt (Extra-Tipp berichtete). Anwohner und Spaziergänger klagen über aggressives Verhalten von Grillern, zugeparkte Rettungswege, brennende Container, Müllberge und Gebüsch, das als Toilette dient. Die Initiative Stadtwald hat dazu 470 Unterschriften gesammelt, vergeblich Kontakt zur Verwaltung gesucht, aber mit Politikern von CDU, SPD, Grünen und FDP kommuniziert. Dass in der Bezirksvertretung Süd am Mittwoch letzter Woche die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Konzeptes beauftragt wurde, hat die Anwohner indes keineswegs beruhigt. „Wir fühlen uns verschaukelt“, sagt Peter Richter, Sprecher die Initiative, der die Sitzung persönlich verfolgt hat. In dem Auftrag sei alles Konkrete getilgt und durch vage Allgemeinplätze ersetzt worden. Was sie brauchten, sei ganz konkret eine Begrenzung der Anzahl von Grillenden, einen verantwortlichen Ansprechpartner und eine konsequente Parkraumregelung. Stattdessen sei ganz offen in der Sitzung kommuniziert worden, dass es zwischen den Behörden eine Absprache gebe, die Wildparkerei an dieser Stelle zu tolerieren.

Dass es diese Absprache gibt, hat Richter sogar schriftlich. Ihm liegt dazu ein verwaltungsinternes Protokoll vor, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, dessen Inhalt aber offenbar nie angefochten wurde.

„Jetzt ist ganz einfach die Verantwortung wieder an die Verwaltung delegiert worden“, ärgert sich Peter Richter. „Bürgerpingpong“ nennt er das, wenn alle immer die Zuständigkeiten weiterreichen.

Solange der Ordnungsdienst nicht einschreiten würde und es keinen Verantwortlichen gäbe, der auch handlungsfähig sei, würde sich auch nichts ändern. An irgendwelche Verbesserungen noch mit dem Beginn der Grillsaison glaubt er nicht.

Die Initiative will weiter Unterschriften sammeln und auch bald mal wieder einen Infostand aufbauen. „Vor der Kommunalwahl werden wir immer wieder von uns hören lassen“, ist sich Richter mit seinen Mitstreitern einig.