1. Mönchengladbach

Startschuss für zwei Strukturwandel-Förderprojekte

„Gründungsfabrik Mönchengladbach“ und „skillzUP“ gehen im Rheydter Cityhaus an den Start : Strukturwandel praxisnah erleben

Von der ersten Geschäftsidee bis zum eigenen Unternehmen kann der Weg oft lang und beschwerlich sein. Hier bieten ab sofort die beiden neuen Programme „Gründungsfabrik Mönchengladbach“ und „skillzUP“ Unterstützung. Dank einer Strukturwandel-Förderung von Bund und Land kann die Wirtschaftsförderung (WFMG) beide Angebote mit Partnern kostenfrei zur Verfügung stellen.

In der Mühlenstraße 2-4 (Cityhaus) in Rheydt finden Gründerinnen und Gründer, Startups, aber auch Fach- und Führungskräfte aus dem Mittelstand eine neue Anlaufstelle: die „Gründungsfabrik Mönchengladbach“. „Jeder, der den Mut hat, ein Unternehmen zu gründen, findet hier Hilfe und Unterstützung, um seine Idee erfolgreich umzusetzen“, sagt die Projektleiterin Kim Katharina Reiners. Von 1:1-Sessions mit erfahrenen Coaches über Workshop-Programme und Networking bis hin zu Keynotes, Vorträgen und Angeboten für spezielle Zielgruppen (zum Beispiel junge Mütter) wird viel geboten – „wir holen die Gründerinnen und Gründer genau dort ab, wo sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit stehen“, betont Kim Katharina Reiners. Als weiterer Baustein wurde in Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre), ein Innovationsprogramm für den Mittelstand entwickelt.

Zum „Dach“ der Gründungsfabrik gehört auch das Programm „skillzUP“, gedacht für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und Berufseinsteigende im Alter zwischen 13 und 23 Jahren. Junge Menschen sollen hier fit gemacht werden für den Arbeitsmarkt von morgen. „Coding, Content Creation, Produktdesign, Web- und App-Entwicklung oder der Einsatz von Chatbots und KI-Tools sind nur einige der Themen, die im Kursprogramm aufgegriffen werden“, erklärt Projektleiterin Anastasia Rylnikov.

Für Kurse und Workshops steht ein Raum mit Arbeitstischen für bis zu zwölf Personen bereit.
Für Kurse und Workshops steht ein Raum mit Arbeitstischen für bis zu zwölf Personen bereit. Foto: Andreas Baum

Hinter beiden Programmen steht ein gemeinsames Förderprojekt, das die WFMG mit Partnern, allen voran der Digitalisierungs- und Gründungsinitiative nextMG e.V., erarbeitet und gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein beantragt hatte. Das Bundeswirtschaftsministerium (zu 90 Prozent) und die NRW-Landesregierung (zu zehn Prozent) finanzieren die Angebote über vier Jahre mit insgesamt knapp drei Millionen Euro.

Der Breakout Room für Arbeiten im digitalen Raum.
Der Breakout Room für Arbeiten im digitalen Raum. Foto: Andreas Baum

„Mit Gründungsfabrik und skillzUP wird der Strukturwandel im Rheinischen Revier hautnah erlebbar, in Form ganz konkreter Angebote vor Ort in Rheydt“, sagte Oberbürgermeister Felix Heinrichs beim gestrigen Presserundgang zur Eröffnung. „Schließlich war es das erste größere Strukturwandel-Projekt in Mönchengladbach, für das es einen Förderbescheid gab.“

 Die Gründungsfabrik bietet auch ein Programm speziell für Mütter an, inklusive Spielzimmer und möglicher Kinderbetreuung.
Die Gründungsfabrik bietet auch ein Programm speziell für Mütter an, inklusive Spielzimmer und möglicher Kinderbetreuung. Foto: Andreas Baum

Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung, betonte, dass beide Teilbausteine inhaltlich aufeinander abgestimmt seien und „zu einer stärkeren Ausrichtung des Wirtschaftsstandorts auf Wachstumsbranchen und Berufsbilder der Wissenswirtschaft beitragen. Wir können damit den Strukturwandel positiv beeinflussen, indem wir Arbeitskräfte fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft machen.“

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IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz freut sich nicht zuletzt darüber, dass die angedachte Verstetigung der Programme nach Ende der Projektlaufzeit auf dem Gelände des Wissens- und Innovationcampus vorgesehen ist. „Auch dafür ist die Strukturwandel-Förderung ja mittlerweile angelaufen. Wir sind nun also in der glücklichen Lage, an verschiedenen Standorten spannende Projekte validieren zu können, um sie später an zentraler Stelle zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammenzufügen.“

Sebastian Leppert, Vorsitzender von nextMG, sagt: „Die ursprünglich kleine, am Küchentisch geborene Idee wird nun von vielen getragen. Hier haben wir nun für Gründungsinteressierte und junge Menschen eine attraktive Heimat, wo sie Freude an Digitalität und den Mut zur Umsetzung starker Ideen leben können. Mittelbar ist es damit auch eine große Chance für den Standort, in modernen Jobfeldern große Attraktivität zu entfalten – aktuell hier in Rheydt und dann später im Wissenscampus.“ „Digitale Kompetenzen sind Kompetenzen der Zukunft“, ergänzt Susanne Feldges, stellvertretende Vorsitzende von nextMG e.V., „wir werden nie wieder aufhören zu lernen“.