Telefonaktion: Fragen und Antworten zum Thema „Rauchstopp“ : Aufhören lohnt sich in jedem Alter
Mönchengladbach Zu Silvester haben wieder viele Raucher mit großer Geste die letzte Kippe ausgedrückt. Doch so einfach ist der Umstieg auf ein nikotinfreies Leben nicht. Da kam die Telefonaktion genau zur rechten Zeit. Es meldeten sich sowohl Menschen, die erst ein paar Tage ohne Zigarette überstanden und viele Fragen hatten, als auch jene, die das Rauchen in diesem Jahr endgültig aufgeben möchten. Gute Tipps gab es vom Expertenteam für Rauch-Entwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Hier eine Auswahl der Fragen und Antworten:
Rauchen wird immer teurer – wie schafft man die Entwöhnung?
Zum Beispiel, indem man das Rauchfrei-Programm der BZgA drei Wochen lang kostenlos nutzt. Anmeldung unter www.rauchfrei-info.de. Täglich gibt es viele Tipps und außerdem regelmäßig eine Erfolgsstatistik, die auch die Ersparnis durch die nicht gerauchten Zigaretten anzeigt. Das motiviert zum Durchhalten. Außerdem kann man sich ein Konto oder eine Sparbüchse einrichten, wo das nicht benutzte Zigaretten-Geld gesammelt wird.
Ich hatte mir Silvester wirklich vorgenommen, im neuen Jahr nicht mehr zu rauchen, rauche aber immer noch. Was raten Sie mir?
Suchen Sie sich innerhalb der nächsten zehn Tage Ihren Rauchstopp-Termin aus. Nutzen Sie bis dahin die Zeit, um zu überlegen, in welchen Situationen Sie immer rauchen und wie sich diese Situationen verändern oder vermeiden lassen. Raucht man zum Beispiel immer morgens, kann man als Nichtraucher gleich nach dem Aufstehen einen Apfel essen, für ein paar Minuten raus an die frische Luft gehen oder wechselwarm duschen. Vielleicht passt für Sie auch eine andere Alternative. Sie können Ihre Rauch-Gewohnheiten Schritt für Schritt durchgehen und aufschreiben, was Sie stattdessen tun könnten.
Zwei Wochen habe ich schon qualmfrei geschafft. Aber die Zigarette im Mund fehlt mir sehr …
Vielleicht ist Kaugummi ein Ersatz, oder Salzstangen oder geschnittene Obst- und Gemüsesticks. Dazu sind Karotten, Blumenkohlröschen, Kohlrabi, Äpfel oder Gurken gut geeignet. Manchem hilft es, auf einem Holz-Zahnstocher zu kauen oder Luft durch einen kurz geschnittenen Strohhalm zu ziehen. Auf jeden Fall sollten Sie viel trinken, immer in ganz kleinen Schlucken.
Ich rauche mehr als eine Schachtel pro Tag. Wie könnte ich es schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören?
Nichtraucher-Kurse erhöhen die Chance, für immer vom Glimmstängel los zu kommen. Adressen stehen unter www.anbieter-raucherberatung.de. Die meisten Krankenkassen zahlen die Gebühren anteilig oder ganz. Zusätzlich können Nikotinersatzmittel (zum Beispiel Nikotinkaugummis, -pflaster, etc.) die Tabakentwöhnung unterstützen. Allerdings können diese Präparate nicht Ihre Gewohnheit ändern, in bestimmten Situationen zu rauchen. Dabei helfen die Kurse oder die Online-Rauchfrei-Programme.
Wie funktionieren Nikotinersatzpräparate?
Nikotin wird bei dieser Art der Behandlung nicht durch eine andere Substanz ersetzt. Dem Körper wird weiterhin Nikotin zugeführt, um das Aufhören zu erleichtern. Zugelassen sind in Deutschland nikotinhaltige Kaugummis, Pflaster, Lutschtabletten, Inhalationsgeräte und Sprays. Diese Produkte geben das Nikotin langsamer und in einer immer geringer werdenden Dosis an den Körper ab als Zigaretten. Zudem entfallen gesundheitsschädliche Stoffe aus dem Tabakrauch wie Teer oder Kohlenmonoxid.
Mein Arzt rät mir dringend mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich habe es schon so oft erfolglos versucht …
Die Erfahrungen aus vergangenen Versuchen können helfen, kritische Situationen besser einzuschätzen. Schon im Vorfeld können Sie passende Strategien zur Bewältigung entwickeln. Professionelle Hilfe erhöht die Erfolgschance. Sie sollten auch wissen, dass die meisten mehrere Anläufe brauchten, bevor sie endgültig Nichtraucher wurden.
Bringt es für ältere Raucher noch spürbare Vorteile, wenn sie aufhören?
Es gibt keinen Zeitpunkt im Leben, zu dem sich ein Ausstieg nicht mehr lohnt. Auch Menschen über 60 können mit einem Rauchstopp im Schnitt noch bis zu vier Lebensjahre hinzugewinnen.
