Räume im ehemaligen Katharinen-Hospital eignen sich vor allem für Familien: Notunterkunft kommt schnell

Räume im ehemaligen Katharinen-Hospital eignen sich vor allem für Familien : Notunterkunft kommt schnell

Die Bezirksregierung ist entschlossen, das ehemalige Katharinenhospital in Willich – auch gegen den Willen der Stadtspitze – als Notunterkunft für Asylbewerber zu nutzen.

In einem Fax der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg, das Bürgermeister Josef Heyes jetzt erreichte, heißt es unmissverständlich, dass „das ehemalige Hospital grundsätzlich die erforderlichen Voraussetzungen“ erfülle und „nunmehr Vertragsverhandlungen mit dem Eigentümer sowie die Beauftragung eines Betreuungsverbandes in die Wege geleitet“ würden.

Aktueller Eigentümer der Liegenschaft sind die Augustinus-Kliniken Neuss, die der Bezirksregierung das Gebäude als Mietobjekt angeboten haben.

Heyes verdeutlichte in einem Telefonat mit der Bezirksregierung erneut, dass man eine Konzentration an dieser Stelle für den falschen Weg halte und der bisher seitens der Stadt erfolgreich beschrittene Weg der dezentralen Unterbringung von Asylbewerben mit der Maßnahme der Bezirksregierung konterkariert werde.

Heyes machte auch deutlich, dass die Stadt an ihrer Absicht festhalte, eine Nutzungsänderung nicht zu erteilen und es folglich einer Beschlagnahmungsverfügung seitens der Bezirksregierung nach Paragraph 14 Ordnungsbehördengesetz zur Umsetzung der Absicht der Einrichtung einer Unterkunft bedürfe.

Laut Bezirksregierung soll das Katharinen-Hospital dem „vorübergehenden Zweck“ dienen, „Asylbewerber zu beherbergen, bevor diese im Asylverfahren registriert und erfasst werden.“ könnten: Die Aufenthaltsdauer bemesse sich in Tagen und sei „keinesfalls dauerhaft“.

Wie Heyes weiter erfuhr, schiebt die Bezirksregierung Arnsberg, die für die erste Aufnahme von Asylbewerbern in ganz NRW zuständig ist, derzeit „eine Bugwelle von 500 Asylbewerbern pro Tag“ vor sich her. Zur Vermeidung von Obdachlosigkeit sei es dringend erforderlich, Notunterkünfte zu finden, die „schnell aktiviert werden“ könnten.

Dies bestätigte auch der Pressesprecher der Bezirksregierung, Christoph Söbbeler, gegenüber dem Extra-Tipp. Die Besichtigung des Krankenhauses habe ergeben, dass Räume mit dazu gehörigen Nasszellen vorhanden seien, die man vor allem für die Unterbringung von Familien dringend benötige. Die Betreuung werde entweder das Unternehmen European Homecare, das DRK oder die Malteser Werke übernehmen. Die Bezirksregierung wird jetzt versuchen, die Unterbringung von rund 200 Asylbewerbern in dem ehemaligen Krankenhaus so schnell wie möglich umzusetzen. Angedacht sei, laut Bürgermeister Heyes eine „vorübergehende, halbjährige Nutzung“. Aber auch eine „Verlängerungsoption“ könne gezogen werden.

(Report Anzeigenblatt)