Nur eine Kannbestimmung

Nur eine Kannbestimmung

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat beschlossen, dass in Mönchengladbacher Wasserschutzgebieten Abwasserkanäle entsprechend Landesgesetz zwar auf ihre Dichtheit untersucht werden müssen, jedoch Bescheide darüber der Stadt nicht vorzulegen sind.

Der Wickrathberger Klaus Lau hat annähernd fünf Jahre für eine sinnvolle Lösung gekämpft; mit dem jetzigen Ergebnis ist er zufrieden.

„Die vergangenen fünf Jahre, in denen ich mich mit wachsender Unterstützung von etwa 90 NRW-Bürgerinitiativen gegen den Unfug der Dichtheitsprüfung in den Wasserschutzgebieten zur Wehr gesetzt habe, sind nun zu einem durchaus praktikablen Ende gekommen“, freut sich Klaus Lau, Initiator der „Interessengemeinschaft Dichtheitsprüfung Nein Danke“. In der Sitzung des Stadtrats vom 20. November haben die Ratsmitglieder einstimmig beschlossen, dass sich die Stadt ausschließlich bei Neubauten und nach wesentlichen Änderungen der privaten Abwasserleitungen sowie bei der Einleitung von industriellem oder gewerblichem Abwasser die Prüfbescheinigung vorlegen lassen wird. Eine flächendeckende Kontrolle der privaten Abwasserkanäle in Wasserschutzgebieten durch die Stadt findet nicht statt. „Der Stadtrat hat die von uns im Landtag erstrittene ‚Kannregelung’ umgesetzt; damit ist allen Beteiligten geholfen“, so Klaus Lau, der weit mehr als 2000 geschätzte Arbeitsstunden in den Kampf gegen die nach eigener Aussage „ökosozial sinnfreie Abzocke“ gesteckt hat. Der ehemalige Betriebsprüfer bei der Finanzverwaltung erinnert sich: „Anfangs im Jahr 2010 habe ich mir drei zertifizierte Experten ins Haus geholt, um deren fachkundige Meinung einzuholen. Der Kanal sei wegen seiner 40 Jahre garantiert undicht, mit Kosten von 10000 Euro müsse ich rechnen, wurde mir gesagt. Einen Lottogewinn für seine Branche nannte einer der Herren die Dichtheitsprüfung sogar.“ Wütend seien ihm damals die ‚Oma Schmitz’ stellvertretend für viele betroffene Rentner, aber auch junge Familien mit enger Hausfinanzierung in den Sinn gekommen, so Lau. „Ich muss was tun, sonst werden wir alle wie die Heringe ausgenommen, habe ich gedacht.“ Jetzt sei er allerdings heilfroh, dass er sich wieder seinen zahlreichen anderen Interessen zuwenden könne, erzählt Klaus Lau.

(StadtSpiegel)