Die nutzbaren Ackerflächen nehmen im Bereich der Stadt Willich immer mehr ab: Runder Tisch Landwirtschaft

Die nutzbaren Ackerflächen nehmen im Bereich der Stadt Willich immer mehr ab : Runder Tisch Landwirtschaft

Am Tag „Mariä Lichtmess“, an dem früher bei den Landwirten noch mindestens die Hälfte des Winterfuttervorrats für den Viehbestand da sein musste, lud Willichs Bürgermeister Josef Heyes in diesem Jahr die Ortslandwirte Dr. Michael Heintges (Anrath), Helmut Oellers (Neersen), Josef Selders (Schiefbahn), Peter Friesen (Willich), den Willicher Stadtlandwirt Theo Heyes sowie den Kreisbauernvorsitzenden Paul-Christian Küskens (Niederkrüchten) zum „runden Tisch“ ein.

Erstmals mit dabei waren bei der Frühstücksrunde der neue Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen, Sebastian Gores, und der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Berger (Schwalmtal). In einem zweieinhalbstündigen Gespräch erfolgte ein reger Austausch über aktuelle Themen der Landwirtschaft in Willich und der Region.

Beim Thema Reparatur und Unterhaltung der landwirtschaftlichen Wirtschaftswege wurde die regelmäßige Pflege der Wege und der Bankette erörtert. Die Landwirte wiesen darauf hin, dass die Wege durch Feld und Flur in sehr starkem Maße von Naherholungssuchenden wie Joggern, Scatern, Spaziergängern oder Radfahrern genutzt werden und somit das öffentliche Straßen- und Wegenetz erweitern. Der notwendige Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern, die in das Lichtraumprofil der Wirtschaftswege hineinragen, wurde zur Verkehrs- und Wegesicherung als dringend notwendig erachtet. Kritisch gesehen wurde die Anhebung der Realsteuerhebesätze. Die die landwirtschaftlichen Flächen betreffende Grundsteuer A wurde für 2015 um 22 Prozent erhöht, der Preisverfall bei Kartoffeln, Getreide, Obst, Gemüse und Milch stehe hiermit nicht im Einklang.

„Nicht jeder Knall ist einer Schussanlage zur Vertreibung von Wildtauben, die die Saat- und Gemüsekulturen schädigen, zuzuschreiben. Die Landwirte wiesen darauf hin, dass auch der Pflanzenschutz über Schutznetze mit hohem Aufwand betrieben werde.

Mit Sorge sehen die Landwirte, wie überall in Ballungsgebieten, den Verbrauch von Ackerflächen in der Stadt Willich , wozu auch Ausgleichsflächen im hohen Maße beitragen. Hierzu verweisen die Landwirte auf bewährte Ackerrandstreifen- und Blühstreifenprogramme, die den Anteil der dauerhaften Belegung durch Ausgleichsflächen sinnvoll reduzieren und für Flora wie Fauna wertvolle Dienste leisten.

Den weiteren Schutz von Rabenkrähen, Elstern und wildernde Katzen im Entwurf des Landesjagdgesetzes sehen die Landwirte als große Gefahr für Jungtiere der Roten Liste wie Hasen, Fasane, Rebhühner und Schnepfen. „Rabenkrähen picken den Jungtieren brutal die Augen aus, um in ihrer stark zunehmenden Population ihre eigene Nahrungskette zu sichern,“ berichtet Kreislandwirt Küskens. Mit Blick auf die Novellierung der Düngemittel-Verordnung und auf den Außenbereichserlass zur Landesbauordnung für die Errichtung landwirtschaftlichen Gebäuden wurde Dr. Stefan Berger um Unterstützung der Interessen der Landwirte gebeten.

(Report Anzeigenblatt)