Symptome vor allem abends

Symptome vor allem abends

Kribbeln, Brennen und Taubheitsgefühl in den Füßen – Wer unter Polyneuropathie leidet, hat bisweilen mit richtig lästigen Beschwerden zu kämpfen.

Am Mittwoch, 25. April, ab 18 Uhr können sich Betroffene und Interessierte im Medicentrum Rheydt, Dahlener Straße 69, über die Krankheit informieren – in einem Vortrag von Prof. Dr. Stephan Martin, Chefarzt für Diabetologie und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums des Verbundes der Katholischen Kliniken Düsseldorf. Wir sprachen mit dem Experten vorab über Polyneuropathie. Hier der erste von zwei Teilen unseres Interviews. Teil zwei folgt am 22. April im Extra-Tipp.

Was verbirgt sich hinter dem Krankheitsbild Polyneuropathie?

Stephan Martin: Das ist der lateinische Begriff für eine Nervenschädigung. Er setzt sich aus den Worten „poly“ (das bedeutet verschiedene), „neuro“ (Nerven) und „pathie“ (Leiden)zusammen.

Wie äußert sich diese Krankheit?

Stephan Martin: Die Beschwerden können ganz vielfältig sei. Häufig berichten Patienten über Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle in den Füßen. In seltenen Fällen kommt es zu einschießenden Schmerzen in die Füße und Beine, die sich wie Stromstöße anfühlen. Besonders treten diese Symptome abends, wenn man zur Ruhe kommt oder wenn man im Bett liegt, auf.

Was sind die Ursachen der Krankheit?

Stephan Martin: Eine sehr häufige Ursache ist der Diabetes mellitus – die Zuckerkrankheit. Wenn der Blutzucker über viele Jahre erhöht war, können die Nervenscheiden geschädigt werden. Das sind eigentlich die Isolatoren der Nervenfasern, genau wie bei Stromleitungen kommt es – wenn deren Isolation defekt ist – zu Kurzschlüssen. So ähnlich kann man sich das auch im Körper vorstellen. Es gibt aber auch andere Gründe für eine Polyneuropathie wie über Jahre erhöhter Alkoholkonsum. Ich manchen Fällen sind keine Ursachen zu finden.

Wie viele Menschen sind von der Krankheit betroffen?

Stephan Martin: Es gibt da keine verlässlichen Zahlen. Beim Diabetes kann man nach zehn Jahren Diabetesdauer bei bis zu 50 Prozent der Patienten Nervenschäden nachweisen.

(StadtSpiegel)