Spitzen des Rhein-Kreises Neuss rufen zur Solidarität mit Menschen aus Kriegsgebieten auf: Verständnis für Flüchtlinge

Spitzen des Rhein-Kreises Neuss rufen zur Solidarität mit Menschen aus Kriegsgebieten auf : Verständnis für Flüchtlinge

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und sein Vertreter Jürgen Steinmetz haben die Menschen im Rhein-Kreis Neuss aufgerufen, Solidarität mit den Flüchtlingen zu zeigen.

„Besonders vor der Advents- und Weihnachtszeit sollten wir Verständnis für Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten aufbringen und es ihnen ermöglichen, sich in der Fremde wohlzufühlen“, so Petrauschke bei einem Besuch der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus in Neuss. Er drückte seine Freude über das Engagement der ehrenamtlichen Helfer aus und bedauerte, „dass einige wenige die Ordnung im Haus stören“.

„Wir sind auch moralisch in der Pflicht, verfolgte Menschen in der Not zu unterstützen“, ergänzte Steinmetz und appellierte an die Bevölkerung, Winterkleidung oder andere Dinge zu spenden. Allerdings dürfe die Hilfebereitschaft auch nicht ausgenutzt werden, und gegen Straftaten werde natürlich vorgegangen. Petrauschke und Steinmetz machten sich in der Unterkunft ein Bild von der Lage und waren nicht mit leeren Händen gekommen. So hatten sie Fußbälle und Schokoladen-Nikoläuse aus dem fairen Handel für die zahlreichen Flüchtlingskinder mitgebracht.

Das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss ist im ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus vielfältig engagiert. Seine Fachleute überwachem die meldepflichtigen Erkrankungen im Heim, werten etwa TBC-Befunde aus oder führen sogenannte TBC-Umgebungsuntersuchungen durch beziehungsweise veranlassen diese. Außerdem ermitteln die Experten in Einzelfällen oder bei Häufungen von Infektionen und kontrollieren die hygienischen Verhältnisse einschließlich der Wasserversorgung.

Die Nordrhein-Westfalen zugewiesenen Flüchtlinge kommen zunächst in die Erstaufnahme-Einrichtungen in Dortmund und Bielefeld und im Moment auch in Neuss. Nach einer relativ kurzen Aufenthaltsdauer werden sie durch die Bezirksregierung Arnsberg nach einem festgelegten Zuweisungsschlüssel landesweit auf die Städte und Gemeinden verteilt.

Zum Stichtag 14. Oktober 2014 gab es im Rhein-Kreis Neuss 765 Asylantragsteller und 109 Asylfolgeantragsteller. Nach der Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge war Syrien zuletzt das Hauptherkunftsland der Menschen aus aller Welt. Die Aufwendungen der Kommunen im Rhein-Kreis Neuss für Asylbewerber sind von 3,6 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 6,4 Millionen im vergangenen Jahr gestiegen.

(Report Anzeigenblatt)