1. Viersen

Kunstprojekt „Brennstoff“ 6. August Viersen am Hohen Busch

Kunstprojekt am Hohen Busch : „Brennstoff“: Kunst und Klima

Am Sonntag, 6. August, 13 Uhr, eröffnet Bürgermeisterin Sabine Anemüller auf der Open-Air-Sommerbühne am Hohen Busch das breit angelegte Out- und Indoor-Kunstprojekt „Brennstoff“.

. Als Kommentar zur Klimawandel-Problematik gestalten zeitgenössische Kunstschaffende mit ihren Installationen einen außergewöhnlichen Rundweg im Waldgebiet Hoher Busch. Die Arbeiten werden parallel in der Städtischen Galerie im Park vorgestellt, ergänzt um weitere Kunstwerke und flankiert von Kunstaktionen sowie der diesjährigen Ausgabe der „Stadtbesetzung“ des Kultursekretariats NRW.

Die Eröffnung findet im Anschluss an den NEW-Jazzfrühschoppen statt. Nach der Rede der Bürgermeisterin gibt Jutta Pitzen, Leiterin der Städtischen Galerie im Park, eine Einführung ins Projekt. Kurator Roger Rohrbach führt zu den Installationen im Wald. Für alle Angebote des Projekts und die begleitenden Kunstaktionen ist der Eintritt frei.

Im Wald rund um den Bismarckturm markieren Kunstwerke einen Rundweg, dem Roger Rohrbach diesen Titel gegeben hat: „the planet has a funny way of stopping a fight“ (deutsch: Der Planet hat eine lustige Art, einen Kampf zu beenden). Am Albert-Stracke-Platz erinnert Benedikt Brauns Installation „Hier auch“ an Umzäunungen, die Schafe auf der Wiese einpferchen. In der Nähe des Bismarckturms können Betrachtende Justyna Janetzeks Stahl-Arbeit „fragmentary traces“, die aus einem Baumstumpf hervorsprießt, per QR-Code wachsen lassen. Am Bismarckturm setzen Katerina Kuznetcowa und Alexander Edisherov ein Zeichen, angeregt durch Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“. Dagmar Reichel verwandelt drei Hinweistafeln des Viersener Verschönerungsvereins. Vom jeweiligen Ort hat sie den Blick durch die Baumwipfel in den Himmel wie durch ein Fernglas festgehalten und ihn im Atelier in eine kleine Druckgrafik verwandelt. In monumentaler Vergrößerung kehrt er an den Ursprungsort zurück und füllt metergroße Rahmen am Wegesrand. Nicht weit entfernt weckt ein rätselhaftes Bauwerk des Künstlers Simon Mehling die Neugier. Zwischen den Bäumen flattern Käthe Wenzels „Bonebirds“. 

Die „Stadtbesetzung“ des Kultursekretariates NRW dockt an das Projekt „Brennstoff“ an. Zu Gast ist der Künstler Jan Philip Scheibe, in Viersen bekannt durch Stadtrundgänge in der Dämmerung mit geschulterter Laterne (2020). Auf dem Hohen Busch baut er aus Palettenholz und Lehmputz einen offenen „Bunker“, der dazu einlädt, für eine Weile Ruhe, Schutz und Aussicht auf den Wald zu finden. 

Zeitgleich zur Ausstellung im Wald stellt die Städtische Galerie im Park die im Außenraum beteiligten Kunstschaffenden und ihre Arbeiten vor, ergänzt durch Kunstwerke, die sich ebenfalls dem Wald widmen. Mehrere Räume der Galerie werden von Menschen aus Viersen gestaltet.

Künstler Jan Philip Scheibe hat zwei Aktionen geplant. Am Dienstag, 8. August, trägt er eine tote Fichte aus dem Wald bis zur Galerie. Auf dem Vorplatz entastet und zerlegt er sie. Mit den Fichtenscheiten beheizt er seinen Gulaschofen und kocht „Muurejubbel“. Ab 12 Uhr sind Gäste zum Eintopfessen und zum Gespräch über den Zustand der Wälder eingeladen.

  • Bei der Ausstellungseröffnung (v.l.): Bärbel Wickerath,
    Kultur : Engagement und Kreativität
  • Nico Pachalis Arbeit „compendium(welt)“ aus 2023.
    Abschlussausstellung Kunstgenerator : „Sprachskulpturen“ im dynamischen Prozess
  • Die Zwillinge Victor (links) und Vladimir
    Präsidiale Wertschätzung : Ehrenpatenschaft für Zwillinge

Zeit für Begegnung und Austausch bietet auch Scheibes 24-Stunden-Aktion „Der Künstler unter den Bäumen“ am Samstag, 12. August, 11 Uhr. Scheibe verbringt einen Tag in einer Kinderspielhütte aus Kunststoff mitten im Viersener Hohen Busch. Tagsüber bereitet er mit einem kleinen Herd Kaffee und Kuchen zu, abends wird die Hütte illuminiert und Waldgetränke werden gereicht. 

Am 13. August, 11 Uhr, führt das „echtzeit-theater“ Kinder ab 7 Jahren mit „Wilde Wege – ein Stück im Wald“ auf eine Entdeckungsreise in den Wald. Eine zweite Aufführung beginnt um 15 Uhr.