Neue städtische Altkleidercontainer sollen die Abfallgebühren in Willich senken: Im „Müll“ steckt bares Geld

Neue städtische Altkleidercontainer sollen die Abfallgebühren in Willich senken : Im „Müll“ steckt bares Geld

Dem ein oder anderen sind sie vielleicht schon aufgefallen: Neu aufgestellte Altkleidercontainer, gehalten im Blau des Willicher Stadtwappens, sprossen schier „über Nacht“ aus dem Boden. An der Seite bedankt sich Maskottchen „Willi Wisch“ höflich für die Abgabe der Textilien.

„Gründe für die spontane Verteilung der Behälter gibt es viele“, so Anja Müller vom zuständigen Geschäftsbereich Abfallwirtschaft. Die stadteigenen Container sollen zum einen neben den Sammelbehältern von DRK, KAB und MHD ab sofort die Textilentsorgung regeln. Zunächst werden Neersen und Schiefbahn versorgt, die weiteren Stadtteile werden im Laufe der nächsten zwei Wochen folgen. Zum anderen möchte die Stadt das Stadtbild schützen und einer Vielfalt von Anbietern vorbeugen. Vor allem sollen die Container aber langfristig die Gebühren für die Abfallentsorgung reduzieren. Denn die Einnahmen aus der Altkleidersammlung fließen zukünftig als Gutschrift in den Gebührentopf.

Die Einführung eines einheitlichen Systems mit regelmäßiger Leerung soll auch die Verschmutzung der Standorte verhindern: Oft wurden die Container in der Vergangenheit als Müllablageplatz „genutzt“. Auch darum kann über eine Servicenummer, die auf den Behältern zu finden ist, künftig auf Beschädigungen und sonstige Probleme hingewiesen werden. „Wo dies räumlich möglich ist, werden wir sie neben den städtischen Glasiglus aufbauen, deren Standorte ja im Abfallkalender zu finden sind,“ so Müller.

Karitativen Einrichtungen, die ebenfalls Altkleider sammeln, soll durch die städtische Entsorgung kein Nachteil entstehen. Müller: „Durch eine Neuregelung sind sie vor übermäßiger Konkurrenz geschützt, da gewerbliche Sammler ihre Container zukünftig nur noch auf privaten Geländen aufstellen dürfen.“ Zudem will die Stadt die eigenen Container möglichst nicht in unmittelbarer Nähe zu denen gemeinnütziger Träger platzieren.

Letztlich soll jeder die Wahl haben, ob er seine alten Textilien spendet oder eben durch Entsorgung bei der Stadt die eigenen Tasche (Müllgebühren) indirekt entlastet.

Mit diesem Projekt steht die Stadt Willich übrigens nicht alleine da: Vielmehr bildet sie zusammen mit der Stadt Viersen nur die Vorhut einer geplanten Ausweitung des Konzepts auf den gesamten Kreis Viersen. Bis zum Januar 2015 soll die Altkleidersammlung kreisweit etabliert sein. Ab diesem Zeitpunkt fällt die Entsorgung dann unter die Zuständigkeit des Kreises, der die Erlöse dann den Städten zukommen lassen wird. Bis dahin wird sich zeigen, wie gut das „Pilotprojekt Willich“ funktioniert.

(Report Anzeigenblatt)