1. Mönchengladbach

Zweiter Tiny forest für Mönchengladbach

Am Math.-Nat.-Gymnasium ist ein Tiny forest gepflanzt worden : Wald geht auch in klein

Ein kleiner Wald mit großer Wirkung: Auf dem Schulgelände des Math.-Nat.-Gymnasiums, mitten in der Innenstadt, entsteht ein Tiny Forest. Am Montag trafen sich die Schülerinnen und Schüler zum Einpflanzen der Bäume und Sträucher.

Zugegeben, es braucht noch etwas Fantasie, um sich auf der 130 Quadratmeter großen Fläche einen dichten Wald vorzustellen, „aber schon nach zwei bis drei Jahren sprechen wir hier von einem stabilen Ökosystem“, sagt Harald Wedig, ausgewiesener Experte für solche Tiny Forest. Er ist unter anderem Mitbegründer und Tutor der Permakultur-Akademie und hat deutschlandweit bereits zahlreiche Pflanzungen nach Akira Miyawaki umgesetzt. Eben jener japanische Pflanzensoziologe (verstorben 1991), der die Methode zur punktuellen Aufforstung in Städten entwickelt hat und 1991 mit dem Umweltschutzpreis „Goldene Blume von Rheydt“ ausgezeichnet wurde.

Ein erstes Wäldchen gibt es bereits auf dem Verwaltungsgelände der NEW, jetzt auch auf dem Math.-Nat.-Schulgelände an der Rheydter Straße. 465 Pflanzen wurden hier am Montag eingesetzt, „die ganze Palette, die man auch in einem sich selbst überlassenen Wald finden würde“, erläutert Frank Schillings, schulischer Koordinator des Gymnasius. Welche Bäume und Sträucher am Ende „überleben“ und den Tiny Forest bilden werden, entscheidet sich nach dem Prinzip „Survival of the fittest“. Der Pflegeaufwand ist nach dem Anwachsen minimal, nur in den ersten ein, zwei Jahren brauchen die Pflanzen noch helfende Hände, „sonst würden die Brombeeren hier sehr schnell die Oberhand gewinnen“, so Schillings.

Trotz seiner eher bescheidenen Ausmaße, kann der Tiny forest mit vielen Argumenten überzeugen: Er macht das Ökosystem Wald mitten in der Stadt erlebbar, trägt zur Biodiversität bei, bindet Feinstaub aus der Luft und sorgt für Abkühlung in der Stadt. Harald Wedig bringt noch einen sozialen Aspekt ins Spiel: „Wer mit seinen Händen Bäume pflanzt, kann mehr gegen den Klimawandel tun als sich auf der Straße anzukleben.“

Am Math.-Nat. scheint die Botschaft angekommen zu sein. Hier gibt es nicht nur eine Klimarketing-AG, die nachhaltige, klimaneutrale Produkte an der Schule etablieren möchte, sondern auch eine Tiny forest-AG, die sich für den kleinen Wald einsetzt. Tatkräftige Hilfe kam darüber hinaus auch vom Förderverein der Schule, von der Firma Herzog und der mags sowie von Bezirksvorsteherin Monika Halverscheid, die begeistert ist von der Idee, die Stadt mit solchen kleinen Wäldern zu begrünen.