1. Mönchengladbach

Neuer Geschäftsführer am Mönchengladbacher Flughafen

Bilanz 2020 : Gladbacher Flughafen im Aufwind

Für Flughafengeschäftsführer Franz-Josef Kames sind die letzten 40 Jahre wie im Flug vergangen. Sein Nachfolger übernimmt jetzt das Steuer. Um diese Personalie und die Investitionen 2020 ging es in der Jahrespressekonferenz am Mittwoch.

. Dass der Flughafen Mönchengladbach aktuell bundesweit auf Platz neun in der Luftverkehrsstatistik liegt, möchte Flughafen-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus nur als Randnotiz verstanden wissen. Natürlich habe das mit Corona und den bis zu 90 Prozent Verlusten der „Großen“ zu tun. Dass Mönchengladbach nicht auf Linienflug- und Charter-, sondern auf Schulflugverkehr und Wartungskunden gesetzt hat, hat sich im Coronajahr bewährt. „Mönchengladbach ist der einzige Instrumentenflugplatz, der 2020 ein Plus vorweisen kann“, sagt sein Noch-Partner in der Geschäftsführung Franz-Josef Kames. Der 63-jährige wird in Kürze von Andreas Ungar, 36, abgelöst. Der Luft- und Raumfahrttechniker war wie Kames früher bei der Bundesluftwaffe und hat Führungserfahrung in Rostock und jetzt in Münster/ Osnabrück gesammelt. Die Formalitäten müssten noch erledigt werden, dann sei der Vertrag unterschriftsreif, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs im Pressegespräch am Mittwoch.

Ungar soll den Flughafen Mönchengladbach in die Zukunft führen. Und für die sieht es gut aus, denn der Flughafen konnte sein Minus in den letzten zwei Jahren nicht nur von 2,6 Millionen Euro auf 1,8 Millionen drücken, sondern hat auch einige Investitionen getätigt. So wurde Hangar 7 neu gebaut mit Platz für sechs bis zehn zweimotorige Flugzeuge. Desweiteren wird Halle 8 instand gesetzt, was nochmal weiteren Platz für acht bis zwölf zweimotorige Flugzeuge bieten wird. Noch in diesem Monat wird der Rheinland Air Service (RAS), der größte Arbeitgeber am Flugplatz MGL, expandieren und sich mit Hallen- und Bürofläche von 10 000 auf 19 000 Quadratmeter ausweiten. Das wird weitere 60 Arbeitsplätze schaffen.

Im Herbst soll im östlichen Terminal-Anbau neue Gastronomie mit 735 Quadratmetern Innenraum und 280 Quadratmetern Außenterrasse starten. „Uns ist an einem Konzept mit einem eigenständigen Profil gelegen, das auch Publikum anzieht, das nicht zu den Flughafen-Besuchern zählt“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus. Die Betreiberausschreibung läuft noch bis 9. April.

Auch in Sachen zukunftsweisende Mobilität geht einiges voran. So soll noch in diesem Jahr ein ein unbemanntes Sky-Cab-Modell zu Demonstrationsflügen starten. Mit dem Lufttaxi sind für später Flüge zum Beispiel Richtung Aachen und Dortmund angedacht.

In die Flugsicherung ist ebenfalls investiert worden: Nach 25 Jahren ist im April 2020 das Betriebsüberwachungssystems (BÜS) erneuert worden. 220 000 Euro hat das gekostet, 176 000 Euro hat das Verkehrsministerium NRW beigesteuert. Und auch der Gleitwegsender ist mit 550 000 Euro im Februar erneuert worden. Hier hat das Land 440 000 Euro dazu getan. Auch der Sender hatte fast schon unglaubliche 23 Jahre auf dem Buckel. Auch im Februar hat es einen neuen Wolkenhöhenmesser mit Lasertechnologie gegeben. Von den 60 000 Euro hat das Land 48 000 übernommen.